Chinas Staatschef: 45 Milliarden Euro Finanzhilfen für Afrika zugesagt

50 afrikanische Staatsoberhäupter sind in Peking, auch UN-Generalsekretär Guterres: Die KP Chinas hat zum Kooperationsformum China-Afrika geladen. Peking will weitere Gelder in Milliardenhöhe in Afrika einsetzen.
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Der chinesische Staatschef Xi Jinping und führende Vertreter afrikanischer Staaten beim Gruppenfoto vor dem Forum für chinesisch-afrikanische Zusammenarbeit (FOCAC) am 5. September 2024 in Peking, China.Foto: Adek Berry - Pool/Getty Images
Epoch Times5. September 2024

Der chinesische Staatschef Xi Jinping hat Afrika Finanzhilfen in Höhe von rund 45 Milliarden Euro (360 Milliarden Yuan) in den nächsten drei Jahren zugesagt. Das sagte Xi am Donnerstag bei der Eröffnung des China-Afrika-Kooperationsforums in Peking. Mehr als die Hälfte davon werde in Form von Krediten gewährt.

1,4 Milliarden Euro (11 Mrd. Yuan) würden zudem „in Form verschiedener Arten von Unterstützung“ zugesichert, führte Xi aus. Rund 1,3 Milliarden Euro (10 Mrd. Yuan) werden demnach durch die Förderung von Investitionen chinesischer Unternehmen bereitgestellt.

50 afrikanische Staatsoberhäupter in Peking

In seiner Ansprache bei der Eröffnungszeremonie des Forums pries Xi die Beziehungen zu Afrika als die „beste Zeit in der Geschichte“.

Überdies kündigte er an, die Zusammenarbeit mit den afrikanischen Staaten in den Bereichen Industrie, Landwirtschaft, Infrastruktur, Handel und Investitionen zu vertiefen sowie „mindestens eine Million Arbeitsplätze für Afrika zu schaffen“.

Zum Auftakt des Treffens hatte Xi am Mittwoch die Staats- und Regierungschefs zahlreicher afrikanischer Staaten zu einem prunkvollen Bankett in Peking empfangen.

China ist größter Handelspartner Afrikas und will oder hat bereits den Zugang zu den Bodenschätzen des Kontinents wie Gold, Kupfer, Lithium und Seltene Erden. Berichten chinesischer Staatsmedien zufolge nehmen an dem Treffen mehr als 50 afrikanische Staatsoberhäupter teil. Auch UN-Generalsekretär António Guterres ist demnach vor Ort in Peking.

Der chinesische Staatschef Xi Jinping (Mitte) und führende Vertreter von rund 50 afrikanischen Staaten beim Gruppenfoto für das Forum für chinesisch-afrikanische Zusammenarbeit (FOCAC) am 5. September 2024 in Peking. Das diplomatische Forum zwischen China und den afrikanischen Staaten findet alle drei Jahre statt und wird vom 4. bis 6. September in Peking abgehalten. Foto: Adek Berry – Pool/Getty Images

Guterres verwies in seiner Ansprache darauf, dass die wachsenden Beziehungen zwischen China und dem Kontinent „die Revolution der erneuerbaren Energien vorantreiben“ könnten. „Chinas bemerkenswerte Entwicklungserfolge – auch bei der Beseitigung der Armut – bieten eine Fülle von Erfahrungen und Fachwissen“, betonte er.

Das bilaterale Handelsvolumen zwischen China und Afrika belief sich nach chinesischen Angaben in den ersten sechs Monaten dieses Jahres auf umgerechnet knapp 152 Milliarden Euro.

Die chinesische Regierung gewährte afrikanischen Staaten zudem in den vergangenen Jahren Kredite in Milliardenhöhe zum Ausbau wichtiger Infrastruktur.

Wieviel setzt die EU ein?

Zum Vergleich: Zwischen 2013 und 2021 unterstützte die EU Afrika mit staatlichen Finanzierungen in Höhe von rund 170 Milliarden Euro, durchschnittlich 18 Milliarden Euro pro Jahr. Zusätzlich wurden in diesem Zeitraum etwa 11 Milliarden Euro als langfristige kommerzielle Kredite aus öffentlichen Quellen der EU bereitgestellt.

Für den Zeitraum 2021-2027 hat die EU 29,18 Milliarden Euro für Subsahara-Afrika im Rahmen des Instruments für Nachbarschaft, Entwicklung und internationale Zusammenarbeit (NDICI) vorgesehen.

Das EU-Investitionsprogramm Global Gateway plant, zwischen 2021 und 2027 insgesamt 150 Milliarden Euro für Afrika zu mobilisieren.

Beispielsweise sind für das Südliche Afrika und den Indischen Ozean 2,15 Milliarden Euro vorgesehen, wobei Mosambik, Malawi und Madagaskar die Hauptempfänger sind.

Starke Kritik an Pekings Machtausweitung

Pekings Einsatz ist nicht unumstritten. Kritikern zufolge treiben die Maßnahmen manche Empfängerländer in eine erdrückende Staatsverschuldung und Abhängigkeit von Peking. Einige Aspekte erinnern an koloniale historische Praktiken.

Rohstoffe fließen aus Afrika nach China, während Fertigwaren von China nach Afrika exportiert werden, ähnlich den historischen Handelsmustern der Kolonialzeit. Die Wertschöpfung in Afrika bleibt relativ gering, mit wenigen Ausnahmen wie Südafrika. Chinesische Unternehmen bringen oft ihre eigenen Ingenieure und Vorgesetzten für Projekte mit, was den Technologietransfer einschränkt.

1. August 2017: Angehörige der chinesischen Volksbefreiungsarmee bei der Eröffnungszeremonie ihrer neuen chinesischen Militärbasis in Dschibuti. China verlegte Truppen in seinen ersten Marinestützpunkt in Dschibuti. Foto: STR/AFP via Getty Images

Es gibt auch Vorwürfe bezüglich schlechter Behandlung und Arbeitsbedingungen für afrikanische Arbeitskräfte in chinesischen Unternehmen. Einige von Peking unterstützte Projekte, insbesondere im Energiesektor, stehen in der Kritik wegen möglicher negativer Umweltauswirkungen.

Die Abkommen zwischen China und afrikanischen Staaten sind meist intransparent, wirtschaftliche Interessen stehen über Menschenrechten und Minderheitenschutz.

Ein Hausierer verkauft Schuhe auf einer Fußgängerbrücke neben der Baustelle des Nairobi Expressway, der von dem chinesischen Bauunternehmen China Road and Bridge Corporation (CRBC) gebaut wird. Nairobi (Kenia), 10. Februar 2021. Foto: Simon Maina/AFP via Getty Images

Im Gegensatz zu westlichen Ländern verfolgt China eine Politik der „Nichteinmischung in innere Angelegenheiten“, d. h. es knüpft seine Kredite nicht an Bedingungen wie Menschenrechte oder demokratische Entwicklung.

Dieser Ansatz wird von afrikanischen Staats- und Regierungschefs oft begrüßt, von anderen jedoch kritisiert, weil er auch autoritäre Regime fördert.

Da derzeit schätzungsweise eine Million Chinesen in Afrika leben, gibt es Herausforderungen bei der kulturellen Integration. Viele chinesische Arbeiter haben Schwierigkeiten, sich sprachlich und kulturell anzupassen.

Es gibt Fälle sozialer Spannungen zwischen chinesischen Gemeinden und der lokalen Bevölkerung. (afp/red)



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