China: Jetzt endet Landgewinnung im Südchinesischen Meer und Bauphase beginnt
Im Südchinesischen Meer geht es jetzt richtig zur Sache: Chinas künstliche Inseln sind fertig. Nun beginnt der Bau der Infrastrukturen und Einrichtungen. Ein Sprecher des Außenministeriums kündigte in Peking an, dass China seine umstrittene Landgewinnung an den Spratly-Inseln im Südchinesischen Meer „wie geplant in den kommenden Tagen abschließen“ wird.
Unbeeindruckt von Säbelrasseln der USA
Chinas Expansionspolitik mit Hilfe der künstlichen Inseln, welche in den vergangenen Monaten auf umstrittenen Eilanden entstanden, hatten in den vergangenen Tagen für Spannungen zwischen China und den USA gesorgt. Eine Landebahn auf dem Fiery Cross Reef wird in Zukunft für Kampfjets und Überwachungsflugzeuge nutzbar sein. Damit erweitert sich drastisch die Zone, in der China direkt mit den USA konkurriert. Aus Amerika hatte es deshalb viel Kritik und Säbelrasseln gegeben.
Die Amerikaner haben bereits Flugzeuge und Schiffe entsandt, um ihrer Auffassung Nachdruck zu verleihen, dass es sich bei den bebauten Riffen um internationale Gewässer handelt und eine scharfe Reaktion des chinesischen Außenministerium kassiert. Insgesamt erheben sechs Länder Gebietsansprüche in den Spratlys, welche reiche Fischfanggründe und einige der wichtigsten Wasserstraßen der Welt durchziehen. China hat mehrfach angekündigt, von seinen Territorialansprüchen nicht abweichen zu wollen, will die Streitigkeiten aber „auf der Basis des Respekts vor historischer Fakten“ lösen …
Nach US-Angaben ist China dabei, an fünf Stellen Land zu gewinnen und Konstruktionen zu errichten, wo vorher nur Korallenriffe und Sandbänke waren. In zwei Jahren wurden auf diese Weise 800 Hektar neues Land geschaffen. Dass die Chinesen nun angekündigt haben, mit der eigentlichen Bebauung zu beginnen, zeigt wie unbeeindruckt sie von der Kritik waren.
Hier gibt´s interaktive Satellitenbilder der Inselbasen!
Alles ganz friedlich?
Bei der Ankündigung der nicht näher beschriebenen Bauvorhaben sagte der Sprecher des chinesischen Außenamtes, die Konstruktionen dienten „neben Bedürfnissen der militärischen Verteidigung“ vor allem zivilen Zwecken. Er nannte Such- und Rettungsdienste, Katastrophenschutz, Meeresforschung, Seeverkehrssicherheit und Fischerei. Der Bau der Einrichtungen sei „nicht gegen andere Länder gerichtet“, auch die Freiheit der Navigation und des Überflugs seien nicht beeinträchtigt, so die Chinesen.
Interessant vor diesem Hintergrund: Das erste Mal seit Jahren haben die USA und China am vergangenen Wochenende ein militärisches Kooperationsabkommen geschlossen. Trotz der Unstimmigkeiten und Spannungen planen die beiden Länder für 2016 gemeinsame Militärübungen. Beobachter vermuten, dass der Inselstreit in den Medien als reine Propaganda-Show aufgeplustert wurde. Siehe auch: China will Inselstreit klein halten
Die Langzeit-Taktik des Pekinger Regimes trägt jedoch eindeutig expansive Züge und ist nicht auf das Südchinesische Meer beschränkt, wie Aktivitäten rund um den Globus zeigen. Siehe auch: „Basen und Business: Wie die Chinesen den weltweiten Seehandel kontrollieren wollen“
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