Peking rollt den Roten Teppich aus für afrikanische Staats- und Regierungschefs
In Peking findet in dieser Woche das China-Afrika-Forum statt. Es wird großer Aufwand betrieben: Unter anderem wurde am Montag Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa in der Hauptstadt Peking mit großem Pomp empfangen.
Dieses ist nach Angaben Pekings das größte diplomatische Ereignis im Land seit der Corona-Pandemie. An dem am Mittwoch beginnenden Gipfel sollen mehr als ein Dutzend Staats- und Regierungschefs aus Afrika teilnehmen.
60 Milliarden-Investitionen in Afrika angekündigt
In Peking herrschten bereits am Montag strengste Sicherheitsregeln. Überall waren Banner zu sehen mit der Botschaft, dass Afrika und China „sich die Hände reichen für eine bessere Zukunft“. China ist die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt und der wichtigste Handelspartner Afrikas.
Die KP Chinas hat Investitionen in Höhe von 60 Milliarden US-Dollar für die Entwicklung in Afrika angekündigt, einschließlich 15 Milliarden Dollar an Hilfen und zinslosen Krediten. Zudem plant China, Schulden einiger afrikanischer Länder zu erlassen, um Vorwürfen entgegenzutreten, dass es durch seine Kredite Abhängigkeiten schafft.
Die Führung in Peking hat bereits seit Jahren massiv in Wirtschaftsprojekte auf dem gesamten Kontinent Afrika investiert. Zudem wurden hunderttausende chinesische Arbeiter zur Umsetzung von Mega-Projekten auf den Kontinent geschickt, mit denen vor allem die Ressourcen der betroffenen Länder wie beispielsweise Kupfer und Gold gefördert werden sollen.
Lokale Unternehmen und Industrie werden verdrängt
Chinas Investitionsoffensive „Neue Seidenstraße“ hat in Afrika zum Bau von Häfen, Eisenbahnlinien, Flughäfen und Industrieparks geführt. Diese Projekte sollen Peking einen besseren Zugang zu den Märkten anderer Länder verschaffen. International wird die Initiative teilweise scharf kritisiert, weil sie die Staaten in die Verschuldungsfalle und Abhängigkeit von China treibt.
Mit ihnen Projekten verdrängt Peking lokale Unternehmen, was die einheimische Industrie schwächt und einen strukturellen Wandel durch Industrialisierung verhindert. Andererseits ist China primär an der Ausbeutung afrikanischer Rohstoffe interessiert.
Viele Kredite der KP Chinas haben afrikanische Länder in finanzielle Abhängigkeit getrieben. Die Abkommen zwischen China und afrikanischen Staaten sind meist intransparent, wirtschaftliche Interessen stehen über Menschenrechten und Minderheitenschutz.
Bei vielen chinesischen Projekten werden vorwiegend chinesische Arbeitskräfte eingesetzt. Es gibt auch Vorwürfe bezüglich schlechter Behandlung und Arbeitsbedingungen für afrikanische Arbeitskräfte in chinesischen Unternehmen. Einige von Peking unterstützte Projekte, insbesondere im Energiesektor, stehen in der Kritik wegen möglicher negativer Umweltauswirkungen.
In strategisch wichtigen Staaten wird mehr investiert
Hauptempfänger chinesischer Investitionen sind bisher fünf Staaten: Angola, Äthiopien, Kenia, Nigeria und Kamerun. Zumeist geht es um den Rohstoffsektor, Industrialisierungen, Infrastrukturprojekte. Kamerun nimmt eine Schlüsselrolle in Chinas Afrikastrategie ein und war 2022 das zweitgrößte Ziel chinesischer Direktinvestitionen in Subsahara-Afrika mit rund 950 Millionen US-Dollar.
Andere wichtige Empfängerländer sind Dschibuti – strategisch wichtig für China aufgrund seiner Lage am Horn von Afrika und als Weltraumbahnhof – sowie Südafrika als größte Industrienation Afrikas.
China ist der größte bilaterale Geldgeber für Infrastrukturprojekte in Afrika. Im Zeitraum 2000-2018 wurden Darlehen im Gesamtvolumen von rund 148 Milliarden US-Dollar zugesagt. Mehr als die Hälfte der Investitionen flossen in den Verkehrs- und Energiesektor.
(afp/red)
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