„Segen oder Fluch“? China plant internationale Öffnung während Mega-Corona-Welle
Die Entscheidungen des chinesischen Regimes sind oftmals schwer nachvollziehbar. Erst jahrelange Isolation, dann urplötzlich die ungeplante Öffnung. Nun, inmitten einer schnell um sich greifenden großen Epidemie in China, werden die Einreisebestimmungen erheblich gelockert. Ob es sich dabei um einen „Segen oder Fluch“ handelt, werde man noch herausfinden müssen, meint ein Chinaexperte.
Mehr Reisefreiheit nach (Corona-)China
Obwohl in China derzeit eine gewaltige Corona-Welle grassiert, lockert das Pekinger Regime gerade jetzt die Einreisebedingungen nach China ab dem 8. Januar. Dann können weltweit lebende Chinesen wieder viel einfacher nach China reisen und beispielsweise Familienangehörige besuchen. Auch für Geschäftsreisen öffnet sich China wieder. Offen blieb jedoch die Frage der zukünftigen Handhabung der Touristenvisa. Alle zu Beginn der Pandemie gültigen wurden damals annulliert.
Peking kündigte nicht nur an, COVID-19 fortan als Infektionskrankheit einzuordnen, auf einer Stufe mit AIDS und der Vogelgrippe, sondern auch, die Quarantänebedingungen bei der Einreise aufzuheben. Benötigt wird dafür lediglich noch ein 48 Stunden gültiger negativer PCR-Test.
„Segen oder Fluch“?
Qin Peng, ein chinesischer Wirtschaftsbeobachter in den USA, warnte in einem Beitrag in der chinesischsprachigen Epoch Times vor dem derzeit erhöhten Infektionsrisiko in China. Qin warnte auch davor, die Intransparenz der Kommunistischen Partei Chinas (KPC) zu unterschätzen, beispielsweise hinsichtlich neuer Varianten des Virus. Die Öffnung der Türen zum größten kommunistischen Staat der Welt könnte auch zu einem erheblichen Anstieg der Infektionen in anderen Ländern führen. „Manche glauben sogar, dass sich die Situation wiederholen könnte, in der vor drei Jahren chinesische Touristen aus Wuhan die Welt infizierten.“ Man werde bald herausfinden, ob die Öffnung Chinas „Segen oder Fluch“ bedeute.
Viele Menschen in China seien mittlerweile desillusioniert von der Partei. Viele könnten die Gelegenheit nutzen, um aus dem Land zu „fliehen“. Allerdings würden die chinesischen Behörden laut Qin weiterhin Reisen ins Ausland einschränken, um den Transfer von Vermögenswerten zu verhindern. Die Chancen für Chinesen, Pässe zu erhalten, werde stark eingeschränkt werden, vermutet der Chinaexperte.
Nach Angaben der Nachrichtenagenturen führte das angekündigte Ende der Quarantänepflicht bereits zu einem Anstieg von Flugbuchungen von China ins Ausland. Davon hatten chinesische Staatsmedien am Dienstag berichtet. Bis zu 850 Prozent sollen die Suchanfragen für Flugreisen auf der Reiseplattform Tongcheng angestiegen sein. Noch einmal um den Faktor zehn höher seien die Suchen nach den geltenden Visavorschriften gewesen. Über das Motiv der Menschen, aus China auszureisen, kann nur spekuliert werden.
Seit rund 70 Jahren wird China von der Kommunistischen Partei und ihrer marxistischen Ideologie beherrscht. Kontrolle, Überwachung und staatliche Gewalt sind allgegenwärtig. In der Pandemie zeigte die Partei einmal mehr ihr grausames Gesicht und hielt fast drei Jahre lang eine strenge Null-COVID-Politik aufrecht.
Aus rein ideologischen Gründen propagierte die KPC die schwachen chinesischen Impfstoffe als überlegen und verwehrte der Bevölkerung den Zugang zu westlichen Impfstoffen. Sie drangsalierte die chinesische Bevölkerung durch Lockdowns und Quarantänen und hinderte sie gleichzeitig am Aufbau einer natürlichen Immunität gegen das Coronavirus.
Eine Exit-Strategie gab es nicht. Der Partei wurde irgendwann klar, dass sie den Kampf gegen die hochinfektiöse Omikron-Variante nicht durch Lockdowns gewinnen werde. Zudem zeigte es sich im Westen, dass Omikron bei der dortigen Bevölkerung recht milde im Verlauf war. Das Volk in China murrte und wollte nicht länger wegen einer drohenden „Erkältung“ eingesperrt werden, während der Rest der Welt weitgehend zur Normalität zurückkehrte.
Schnellöffnung nach Dauerisolation
Als sich der Unmut gegen das Regime auf den Straßen vieler Städte widerspiegelte, nahm man dies als Vorwand, die längst überfällige Öffnung vorzunehmen. Abrupt, ohne Vorwarnung, nach Art der Partei.
Die China beherrschende Kommunistische Partei öffnete einfach und ließ alle Beschränkungen fallen, als die Null-COVID-Politik immer aussichtsloser wurde.
Geleakte Dokumente aus einer internen Sitzung der obersten Gesundheitsbehörde Chinas am 21. Dezember berichteten von bis zu 37 Millionen Infizierten pro Tag in den ersten 20 Dezembertagen. Demnach könnten sich in dieser Zeit bis zu 248 Millionen Menschen in China mit dem Coronavirus angesteckt haben. Diese internen Daten der Nationalen Gesundheitskommission Chinas stimmen so gar nicht mit den verbreiteten offiziellen Zahlen überein.
Pekings Zahlenmagie
Noch am 23. Dezember wurden von Peking offiziell lediglich 4.128 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden im ganzen Land angegeben. Auf die Zählung von asymptomatischen Fällen verzichtete man nach Angaben der „Tagesschau“ gänzlich. Auch wurde die Definition Corona-Todesfall auf Folgen einer Lungenentzündung und Versagen der Atemwege reduziert.
Die Übermittlung von Daten an die WHO wurde vonseiten Chinas seit der Öffnung bereits ausgesetzt. Seit Sonntag werden in China auch nicht mehr die täglichen Corona-Zahlen veröffentlicht – keine Daten von Neuinfektionen, keine Todeszahlen. Chinas Nationale Gesundheitskommission nannte keine Begründung dafür.
Berichte aus Peking schildern dramatische Zustände vor und in den Bestattungsunternehmen. Die Krankenhäuser sind am Kollabieren. Selbst fiebersenkende Mittel und Erkältungsmedikamente sind in den Apotheken kaum noch zu erhalten.
Omikron – und was kommt danach?
Die Partei überlässt das Volk sich selbst. Doch auch vor den Parteifunktionären macht COVID-19 nicht Halt. Omikron grassiert in der chinesischen Gesellschaft und scheint unter den chinesischen Gegebenheiten eine viel intensivere Ausprägung zu haben als im Westen.
Kürzlich warnte Joe Bidens ehemals oberster Corona-Berater und scheidender Direktor des Nationalen Instituts für Allergien und Infektionskrankheiten der USA, Dr. Anthony Fauci, vor einer gewaltigen Infektionswelle in China mit möglicherweise neuen Mutationen des Coronavirus SARS-CoV-2: „Sobald sie eine brandneue Variante bekommen, könnte das Auswirkungen auf den Rest der Welt haben.“
Was nun die geplante Öffnung der Grenzen Chinas zur internationalen Gesellschaft betrifft, da mag der eine oder andere sich an den Beginn der Pandemie erinnern. Damals, im Januar 2020, berichtete die Epoch Times unter dem Titel „Lungen-Seuche in China: Vertuschung begünstigte stille Verbreitung in unbekanntem Ausmaß“ ausführlich von den gefährlichen Heile-Welt-Spielchen des KP-Regimes, das Millionen Menschen aus Wuhan in die Neujahrsferien schickte – in ihre Heimatprovinzen und in alle Welt. Wenige Tage danach riegelten die Behörden die Millionen-Metropole bereits komplett ab. Die Welt erfuhr erstmals, was ein Lockdown ist – und lernte vom KP-System, wie man die Bevölkerung einschränkt und kontrolliert.
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