„China Military Power“: US-Verteidigungsministerium legt Kongress Jahresbericht vor
Das kommunistische Regime in Peking plant die Ausweitung seiner Armeen in einer Weise, die die militärischen Operationen der USA „stören“ könnte. Dies berichtete das US-Verteidigungsministerium in einem Jahresbericht gegenüber dem US-Kongress.
Chinas Militär, bekannt als Volksbefreiungsarmee (People’s Liberation Army, PLA), hat bereits eine Basis in Dschibuti, Ostafrika. In einem Interview mit dem American Enterprise Institute sagte der für China zuständige Deputy Assistant Secretary of Defense:
„Diese Basen sind, wie Sie sehen, wichtig. Sie testen, sie versuchen zu erforschen, sie versuchen zu verstehen, sie versuchen, Pläne zu entwickeln und auszuarbeiten, wo und welche Arten von Stützpunkten am besten zu errichten sind und wie sie diese Einrichtungen am besten nutzen könnten.“
(Chad Sbragia, Deputy Assistant Secretary of Defense for China)
Der „China Military Power“-Bericht des Verteidigungsministeriums informiert darüber, dass die Kommunistische Partei Chinas sehr wahrscheinlich erwägt, Militärstützpunkte in Myanmar, Thailand und einer Anzahl anderer Orte zu errichten. Diese Stützpunkte könnten dem Regime mehr Unterstützung für seine See-, Luft- und Bodentruppen geben, wenn besagte Länder dies zulassen.
US-Jahresbericht „China Military Power“
Das Verteidigungsministerium schätzt, dass China über etwa 200 nukleare Sprengköpfe verfügt. Die KPC plant, diese Zahl bis zum nächsten Jahrzehnt zu verdoppeln.
Allein die Zahl der Sprengköpfe zu betrachten, ist nicht das ganze Bild oder vermittelt kein holistisches Verständnis davon, wo die Chinesen sind oder wohin sie gehen wollen.“
(Chad Sbragia, US-Verteidigungsministerium)
Doch laut Sbragia wolle die KPC auch die Zahl ihrer ballistischen Raketen, U-Boote und anderer Waffen erhöhen.
US-Verteidigungsminister Mark Esper sagte auf Twitter, dass die Modernisierung der Nuklearstreitkräfte und der Nuklearbereitschaft der USA für eine freie und offene indisch-pazifische Region unerlässlich sei.
As Communist China moves to at least double the size of its nuclear stockpile, modernizing our nuclear force and maintaining readiness is essential to a free and open Indo-Pacific. pic.twitter.com/MNbIvDdTkS
— Dr. Mark T. Esper (@EsperDoD) August 29, 2020
Der 200-seitige Jahresbericht „China Military Power“ beschreibt auch Chinas Pläne, seine weltweite Marinepräsenz auszubauen.
Die PLA entwickelt Möglichkeiten, um der VR China Optionen zu bieten, um Interventionen Dritter während einer groß angelegten Theaterkampagne wie einer Taiwan-Eventualität davon abzubringen, abzuschrecken oder, falls angeordnet, zu besiegen.
(„China Military Power“, Jahresbericht)
Taiwan – klein, aber enorm wichtig
Laut dem Bericht sehe Peking die Inselrepublik Taiwan als eine der Hauptbedrohungen für seine nationale Identität an. Die KPC erwägt weiterhin den Einsatz militärischer Gewalt, um die „vollständige Wiedervereinigung“ zu erreichen.
Dies könnte unter anderem auch daran liegen, dass Taiwan der Zufluchtsort der letzten gewählten Regierung der Republik China war. Diese war nach der Machtübernahme durch die Kommunisten in China samt ihrer Armee nach Taiwan geflüchtet. Dort bestand die Republik China unter ihrer regulären Regierung weiterhin, während die KPC auf dem Festland die Volksrepublik China ausrief. Die Einverleibung Taiwans würde für das kommunistische Regime in Peking auch bedeuten, die alte vorkommunistische Republik China zu beseitigen.
Dazu hat das chinesische Militär eine Reihe von Möglichkeiten erschaffen, die Insel zu bedrohen, „von einer Luft- und Seeblockade bis hin zu einer amphibischen Invasion im großen Stil“, um Taiwan oder seine vorgelagerten Inseln ganz oder teilweise zu erobern und zu besetzen.
Der Bericht unterstreicht auch die Besorgnis über das militärische Ungleichgewicht in der Meerenge von Taiwan. Demnach habe Chinas PLA ihre Fähigkeit, einen Angriff zu starten erhöht. Aufgrund einer möglichen internationalen Intervention hat China dies jedoch noch nicht umgesetzt, da die Taiwan-Frage „das wichtigste und heikelste Thema zwischen den USA und China“ sei.
Trotzdem hat die PLA als Zeichen ihrer Stärke die militärischen Übungen rund um die Insel verstärkt. Bomber, Kampfflugzeuge und Überwachungsflugzeuge wurden eingesetzt, um ein Signal an Taiwan zu senden.
Die Situation im Südchinesischen Meer
Das Südchinesische Meer ist ein strategischer Standort. Ganz Nordostasien ist in hohem Maße von den Ölströmen, sowie dem Handel über die Schifffahrtswege im Südchinesischen Meer abhängig. Japan, Südkorea und Taiwan beziehen mehr als 80 Prozent ihres Rohöls über diesen Weg.
China beansprucht die Souveränität über die Spratly- und Paracel-Inseln, steht dabei aber mit fünf weiteren Staaten in Konkurrenz: Brunei, die Philippinen, Malaysia, Vietnam und Taiwan.
Eine Studie von Johns Hopkins Labor für angewandte Physik befasst sich mit den militärischen Fähigkeiten der PLA im Südchinesischen Meer und stellt deren Betonung auf „informationsbasierte Kriegsführung“ fest.
Siehe: „South China Sea Military Capability Series“, Johns Hopkins Applied Physics Laboratory (PDF)
Gemäss dem Jahresbericht des Verteidigungsministeriums „benutzen Chinas Führer in Zeiten politischer Spannungen mit Ländern, die China beschuldigt, seinen nationalen Interessen zu schaden, Taktiken ohne bewaffneten Konflikt, um Chinas Ziele zu verfolgen … einschliesslich wirtschaftlicher Instrumente“.
Um dem entgegenzuwirken, entwickelt Taiwan Fähigkeiten zur „asymmetrischen Kriegsführung„.
Der Bericht stellt fest, dass die USA ihre Waffenverkäufe an Taiwan in Übereinstimmung mit dem Taiwan Relations Act (TRA) von 1979 fortsetzen werden und dass die USA in Bezug auf Taiwan zwar eine „Ein-China-Politik“ beibehalte, sich aber „unilateralen Aktionen, die auf eine Änderung des Status quo abzielen, widersetzt“.
Mit Material von NTD
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion