China: Heimliche Hinrichtung erregte Wut und Misstrauen gegen das Justizsystem
Beamtenwillkür im Justizsystem ist für viele Chinesen ein bekanntes Thema. Aus gegebenem Anlass wird das Thema jetzt wieder heftig diskutiert. Der Auslöser dieser Diskussion ist der Fall um einen privaten Geschäftsmann namens Zeng Chengjie. Er wurde wegen Betrugs zum Tode verurteilt und später heimlich hingerichtet. Viele sind der Meinung, dass er unschuldig ist und dass seine Organe heimlich entnommen wurden.
Nach Berichten der chinesischen Webseite von Deutsche Welle (DW) war Zeng Chengjie Geschäftsführer eines privaten Immobilienunternehmens in der Provinz Hunan. Mit Hilfe von Privatkrediten ist sein Geschäft gut gelaufen, bis im Jahr 2008 die Führung der Regierung im Süden der Provinz ausgewechselt wurde. Die neue Führung war gegen Privatfinanzierung. Im Dezember 2008 wurde Zeng wegen Betrugs festgenommen. Diese Begründung wirft Fragen auf. In seinen letzten Schriften hat Zeng erklärt, dass sein Unternehmen in der Lage gewesen sei, das Doppelte der Schulden zurückzuzahlen. Im Mikroblog von Zeng´s Tochter wurde erklärt, dass das Unternehmen ihres Vaters von der Regierung billig an deren eigenen Unternehmen verkauft worden sei. Außerdem werde der Bericht über die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens von der Regierung unter Verschluss gehalten. Im Jahr 2012 wurde Zeng wegen Betrugs zum Tode verurteilt.
Am 12. Juli 2013 wurde Zeng Chengjie hingerichtet. Seine Angehörigen haben vorher nichts von dem Termin erfahren und bekamen nur hinterher seine angebliche Asche ausgehändigt. Nach Berichten der chinesischsprachigen Epoch Times, Dajiyuan, hat seine Tochter in ihrem Mikroblog erklärt, dass sie am 14. Juli, also zwei Tage nach der Hinrichtung, die schriftliche Mitteilung des Mittleren Gerichts der Stadt Changsha erhalten habe. Sie fragte nach, warum das Gericht das Gesetz ignoriert habe, nach dem die Angehörigen vor der Hinrichtung das Recht haben, den Gefangenen zu besuchen. Das Gericht hat dazu widersprüchliche Erklärungen abgeliefert. Am Anfang erklärte das Gericht, dass Zeng seine Angehörigen nicht treffen wollte. Später erklärte das Oberste Gericht der Provinz Hunan, dass das Mittlere Gericht keine Kontaktinformationen der Angehörigen von Zeng gehabt habe und sie deshalb nicht informieren konnte.
Der Fall löst zurzeit in China große Diskussionen aus. Es gibt Vermutungen, dass die Regierung Zeng beraubt und ihn dann zum Schweigen gebracht habe. Einige sahen diesen Fall als eine Wiederholung der Parteigeschichte, als die Privatunternehmer enteignet und getötet wurden. Zu den Fragen, warum das Gericht keinen Besuch zugelassen habe und die Angehörigen nur seine Asche bekommen haben, gibt es besonders viele Diskussionen. Viele vermuten, dass Zeng vor seinem Tod misshandelt wurde und seine Organe nach der Hinrichtung entnommen wurden.
Der Journalist He Guangwei forderte das Gericht auf, Beweismaterial über den Zustand von Zeng und die Hinrichtung vorzulegen. Der Juraprofessor He Weifang merkte an, dass die Leiche von Hingerichteten den Angehörigen vor der Einäscherung gezeigt werden sollte. Einige Internetnutzer haben direkt den Verdacht geäußert, dass die Regierung in China an Organhandel und Leichenhandel beteiligt sei.
Mit Material von Dajiyuan, chinesischsprachige Epoch Times:
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion