China hebt Verkehrssperrungen in Provinz Hubei auf – Einwohner von Wuhan bleiben skeptisch

China lockert etwas die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus. In der Provinz Hubei werden Straßensperrungen teilweise aufgehoben. Währenddessen stellen die Einwohner Wuhans weiterhin die offiziellen Zahlen in Frage.
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Wuhan, das Epizentrum der Coronavirus-Epidemie.Foto: iStock
Epoch Times24. März 2020

In China wird ein Teil der wegen der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus verhängten Verkehrssperren in der Provinz Hubei aufgehoben. Das Epidemiezentrum bleibt weiterhin abgeriegelt.

Laut einer offiziellen Mitteilung der Provinz Hubei dürfen Bürger mit einem Green-Code auf dem Gesundheitspass (das ist das Kennzeichen für „nicht infiziert“) ab 25. März 00:00 Uhr Ortszeit die Provinz verlassen. Das gilt allerdings nicht für die Bürger der Stadt Wuhan. Für sie ist die Aufhebung der Verkehrssperre frühestens zwei Wochen später (ab 8. April 00:00 Uhr) vorgesehen.

Trotz der Verkehrslockerungen bleiben alle Kitas, Schulen und Hochschulen in der ganzen Provinz Hubei weiter zu. Hubei gilt als Ausgangspunkt der Pandemie. Am 23. Januar wurde die Pandemie-Stammstadt Wuhan zuerst abgeriegelt, danach die ganze Provinz.

Neue Infektionen

Am 24. März meldete die Nationale Gesundheitskommission Chinas für den Vortag lediglich vier neue Infektionsfälle mit dem heimischen KPCh-Virus im ganzen Land. Die Patienten stammten aus Wuhan, Peking, Shanghai und Foshan in der ostchinesischen Provinz Guangdong. Bei den übrigen gemeldeten Fällen soll es sich um importierte Infektionen (74) handeln.

Das staatliche Medium „The Paper“ berichtete, dass die Fälle aus Peking und Shanghai darauf zurückzuführen waren, dass diese Patienten von einer Person infiziert wurden, die kürzlich aus dem Ausland nach China zurückgekehrt war.

„China News“ berichtete, dass es sich bei dem in Fall in Wuhan um einen Arzt des Allgemeinen Krankenhauses von Hubei handelt. „Der Arzt hat in den letzten Tagen im Krankenhaus gearbeitet. Wir können nicht ausschließen, dass sich der Arzt im Krankenhaus infiziert hat“, heißt es in dem Bericht.

Bei dem Fall aus Guandong handelt es sich um einen 51-jährigen Mann aus Hubei, der in Foshan arbeitet. Am 15. Januar begab sich der Mann in seine Heimatstadt – die Stadt Xianning in der Provinz Hubei – um das chinesische Neujahr zu feiern. Am 17. März verließ er Xianning und kam mit einem Freund in der Stadt Huizhou in Guangdong an und blieb dort für zwei Tage. Am 19. März kehrte er in sein Haus in Foshan zurück und suchte am zweiten Tag wegen Fieber ein Krankenhaus auf. Schließlich wurde am 23. März berichtet, dass er sich infiziert hatte.

Dieser Fall hat die chinesischen Internetnutzer alarmiert, weil die chinesischen Behörden behaupteten, dass es in Xianning seit einem Monat keine neuen Infektionen mehr gegeben hat. Die Netizens haben daher in Frage gestellt, wo sich der Mann mit dem Virus infiziert hat. Einige hegten den Verdacht, dass dies ein Hinweis dafür ist, dass der Ausbruch in Xianning noch immer schwerwiegend sein könnte.

Einwohner von Wuhan bleiben skeptisch

Chinesische Beamte berichteten kürzlich, dass es zu keinen heimischen Infektionen in Wuhan vom 19. bis 23. März gekommen ist. Die Gesundheitskommission der Provinz Hubei bestätigte jedoch am 23. März, dass Rückfallpatienten und symptomfreie Patienten nicht in die Zählung miteinbezogen sind, was die Frage nach der Zuverlässigkeit dieser Daten aufwirft.

Unterdessen teilten die Bewohner vor Ort der Epoch Times mit, dass sie den offiziellen Zahlen nicht vertrauen.

„Wir wissen von der Situation aus mehreren Kanälen; die Neuinfektionen sind nicht gleich Null“, sagte Herr Wang, ein Bewohner des Stadtbezirks Wuchang von Wuhan, am 23. März der chinesischsprachigen Ausgabe der Epoch Times.

Wang sagte, er wisse von vielen wiederkehrenden Fällen und Neuinfektionen in Wuhan, die nicht von der Regierung gemeldet würden. Er fügte hinzu, dass die Rückfall-Fälle besonders alarmierend seien. Manche dieser Menschen seien über einen Monat virenfrei gewesen, jedoch vor kurzem wieder rückfällig geworden.

Am 24. März sagte Luo Bin, ein Bewohner von Wuhan, in seinem täglichen YouTube-Video, dass ein Familienmitglied seiner Tante kürzlich einen Rückfall erlitten habe.

Rückfälle werden auch verborgen

Die staatliche Zeitung „People’s Daily“ berichtete am 22. März, dass bei einer Familie aus Wuhan alle drei Mitglieder vor kurzem einen Rückfall erlitten und erneut in einem Krankenhaus behandelt werden. Unter ihnen befand sich der 70-jährige Elternteil in einem kritischen Zustand.

Am 24. März berichtete Zhang Yong, ein Bewohner von Wuhan, der chinesischsprachigen Ausgabe der Epoch Times: „[Die Regierung] versucht immer noch, die Wahrheit zu verbergen. Bei zwei Personen aus dem Wohngebiet, in dem ich wohne, wurde in den vergangenen zwei Tagen das Virus diagnostiziert. Aber sie [die Regierung] meldeten es nicht.“

Zhangs Mutter starb im Februar an dem Virus, wurde aber nicht als bestätigter Fall gezählt, da das Krankenhaus, in dem die Krankheit diagnostiziert wurde, kein ausgewiesenes Krankenhaus war.

Meine Familie besteht aus sechs Mitgliedern, zwei starben an dem Virus. Wissen Sie, viele Familien in Wuhan haben alle ihre Mitglieder [durch das Virus] verloren“, sagte Zhang. „In meiner Nachbarschaft starben zwei Kinder an Hunger, nachdem alle ihre Vormünder an dem Virus gestorben waren.“

Zhang sagte, dass die verheerenden Folgen durch den Ausbruch eine enorme psychische Belastung für die Anwohner darstellten.

„Wir, die Überlebenden des KPCh-Virus, sind mit Fragen konfrontiert, wie wir unseren Lebensunterhalt verdienen, wie wir sicher bleiben können sowie mit anderen Schwierigkeiten“, sagte Zhang. „Immer mehr Menschen haben Schwierigkeiten, mit dem Druck und der Angst umzugehen.“

(rm/afp/eet)

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