Chile: Gewerkschaft ruft zum Streik in weltweit größter Kupfermine auf
In der weltweit größten Kupfermine in Chile hat die zuständige Gewerkschaft die Beschäftigten zum Streik aufgerufen. Das Tarifangebot des Arbeitgebers „enthält keinerlei Fortschritt mit Blick auf die legitimen Forderungen der Arbeiter“, erklärte die Gewerkschaft am Donnerstag. Die Mitglieder hätten deshalb zu 99,75 Prozent dafür gestimmt, in den Arbeitskampf zu treten.
Die Escondida-Mine liegt in der Atacama-Wüste und wird von dem britisch-australischen Konzern BHP kontrolliert. Auch der australische Bergbaukonzern Rio Tino ist mit 30 Prozent beteiligt. Ein Großteil des geförderten Metalls geht nach China, wo es verhüttet, raffiniert und verarbeitet wird.
BHP teilte seinerseits mit, in der Hoffnung, einen Streik noch verhindern zu können, die Vermittlung der Arbeitsaufsichtsbehörde zu beantragen, wie es das chilenische Gesetz vorsieht. Das dürfte wohl fünf bis zehn Tage dauern. Gibt es dann keine Einigung, kann gestreikt werden.
Das chilenische Recht sieht ein Schlichtungsverfahren vor, bevor es zu einem Streik kommt. Jede der beiden Parteien kann fünf Tage lang Verhandlungen unter Vermittlung der Regierung beantragen, die um weitere fünf Tage verlängert werden können, wenn beide Seiten zustimmen.
Hauptforderung der Arbeiter: Anteil an den Dividenden
Die Gewerkschaft fordert einen Anteil von 1 Prozent an den Dividenden, der gleichmäßig auf die Belegschaft verteilt werden soll. Sie argumentieren, dass der aktuelle Vorschlag von BHP ihre Ziele nicht angemessen berücksichtigt und ungünstige Bedingungen enthält.
Zudem wollen die Arbeiter bessere Möglichkeiten der beruflichen Entwicklung, leistungsbasierte Vergütung, einen einmaligen Bonus als Anerkennung ihrer Arbeit während der Covid-19-Pandemie sowie Bildungsleistungen für ihre Kinder.
2017 hatten die Arbeiter der Mine 44 Tage lang gestreikt. Der wirtschaftliche Schaden dadurch wurde auf 740 Millionen Dollar geschätzt. 2021 war es BHP gelungen, einen Streik abzuwenden. Chile ist der weltweit größte Kupferproduzent.
Ein Großteil des hochwertigen Kupfers ist bereits abgebaut. Angesichts des zyklischen Geschäftsmodells und der sich verschlechternden Qualität des Erzes ist BHP bestrebt, die Arbeitskosten in Schach zu halten – da der Preis für den Abbau des Erzes zu steigen beginnt. (afp/red)
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