Chemie-Zugunglück: Trump hilft Betroffenen vor Ort und spart nicht mit Biden-Kritik

Nach dem Entgleisen eines mit Chemikalien beladenen Güterzugs im US-Bundesstaat Ohio wachsen die Sorgen der Anwohner vor gesundheitlichen Folgen. Der erste hochrangige Vertreter vor Ort: Donald Trump.
Ex-US-Präsident Donald Trump bei seinem Besuch der Feuerwehr von East Palestine, wo Anfang Februar ein mit Chemikalien beladener Güterzug entgleiste.
Ehemaliger US-Präsident Donald Trump bei seinem Besuch der Feuerwehr von East Palestine, wo Anfang Februar ein mit Chemikalien beladener Güterzug entgleiste.Foto: Matt Freed/AP/dpa
Epoch Times23. Februar 2023

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump sprach am Mittwoch in der kleinen Stadt East Palestine, in der Anfang Februar ein mit gefährlichen Chemikalien beladener Güterzug entgleist und in Brand geraten war. Große Mengen von hochgiftigen Chemikalien wie Vinylchlorid gerieten in die Luft und in den Boden.

Trump organisiert Hilfslieferungen mit Wasser

„Wir bringen eine Menge Wasser mit – Tausende von Flaschen“, sagte Trump zu Reportern nach einer Besichtigung des Feuerwehrhauses von East Palestine. „Wir haben es in Lastwagen und wir haben heute etwas in meinem Flugzeug mitgebracht.“

Der ehemalige Präsident hat sich nach eigenen Angaben mit der gemeinnützigen Organisation Blue Line Moving und dem Anbieter digitaler Lösungen KORTX zusammengetan, um die Lieferung des gespendeten Wassers und der Reinigungsmittel zu koordinieren.

Nach dem Unfall klagten Anwohnerinnen und Anwohner über gesundheitliche Probleme – darunter Kopfschmerzen, gereizte Augen und Ausschläge. Auch Tiere wurden krank, manche verstarben sogar.

Obwohl die Bundes- und Landesbehörden den Anwohnern versichert haben, dass die örtlichen Luft- und Wassertests keinen Grund zur Sorge ergaben, sind viele weiterhin skeptisch.

Trump: Zu viel Hilfe für die Ukraine, zu wenig daheim

Trump lobte die Gemeinde von East Palestine für ihre Ausdauer und Standhaftigkeit. Diese schwere Prüfung habe das „zähe und widerstandsfähige Herz Amerikas“ bewiesen. Außerdem kritisierte er die Regierung seines Amtsnachfolgers Joe Biden. Diese habe nach dem Unglück nicht schnell genug Hilfe geschickt.

Was diese Gemeinde jetzt braucht, sind keine Ausreden, sondern Antworten und Resultate“, sagte Trump.

Er hoffe zudem, dass Biden nach seiner Reise in die Ukraine noch etwas Geld übrig habe, wenn er nach East Palestine komme. Neben Trump nahmen an der Pressekonferenz auch Senator J.D. Vance aus Ohio, der Bürgermeister von East Palestine, Trent Conaway, und der Abgeordnete Bill Johnson teil.

Bisher war kein hochrangiger Vertreter der Regierung am Unglücksort. Am Mittwoch kündigte Verkehrsminister Pete Buttigieg für Donnerstag eine Reise nach East Palestine an. Er habe den Ermittlern genug Zeit für eine unabhängige Untersuchung des Unglücks geben wollen, begründete Buttigieg seinen späten Besuch.

Bürgermeister: „Das war der größte Schlag ins Gesicht“

Präsident Biden hatte sich am Dienstag auf seiner Europareise zur Situation in East Palestine informieren lassen, teilte das Weiße Haus mit.

Nur wenige Stunden vor Trumps Landung in Ohio war Biden von einer Reise nach Polen nach Hause zurückgekehrt. Auf dieser machte er auch einen Überraschungsbesuch in der Ukraine und sicherte dem Land weitere Finanzhilfe zu – ein Schritt, der die Bewohner von East Palestine sehr verärgerte.

„Das war der größte Schlag ins Gesicht“, sagte der Bürgermeister in der Sendung „Jesse Watters Primetime“ am Montag, 20. Februar. „Das zeigt, dass er sich nicht um uns kümmert.“

Er kann jede Behörde schicken, die er will. Aber ich habe heute Morgen in einem der Briefings herausgefunden, dass er in der Ukraine war und Millionen Dollar an Leute dort drüben verschenkt hat und nicht an uns. Ich bin wütend“, so Conaway weiter.

Trump sagte bei der Pressekonferenz auch, dass die Federal Emergency Management Agency (FEMA) zunächst angekündigt habe, keine Hilfe nach East Palestine zu schicken. „Als ich meinen Besuch ankündigte, änderten sie ihre Haltung“, so Trump.

Der 45. US-Präsident versprach den Menschen vor Ort, wenn sie keine Antworten und Ergebnisse der Behörde erhielten, „werden wir zurückkommen“. Vor seiner Rede am Mittwoch hatte Trump den nahe gelegenen Fluss Little Beaver Creek besucht, wo er von den örtlichen Behörden über die Umweltauswirkungen der Ölpest informiert wurde. (nh)

(Mit Material von der englischsprachigen Epoch Times und Nachrichtenagenturen)



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