Chaos um Genesenenstatus: Lauterbach will Drei-Monats-Dauer nicht ändern

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Positiver Corona-Selbsttest. Symbolbild.Foto: iStock
Epoch Times26. Januar 2022

Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben sich am Dienstag darauf geeinigt, dass Corona-Erkrankte künftig EU-weit einheitlich doch sechs Monate lang als genesen gelten sollen. Damit können sie sich in der EU frei bewegen und herumreisen, berichtet „Business Insider“. Der Impfstatus ist demnach neun Monate gültig.

Damit dürfte das Chaos um die Gültigkeit des Genesenen-Status in Deutschland wohl endgültig komplett sein: Corona-Erkrankte galten bis vor Kurzem sechs Monate lang als genesen. Völlig überraschend änderte das Robert Koch-Institut (RKI) vor einer Woche jedoch diese Regel: Demnach gilt der Genesenen-Status jetzt hierzulande nur noch drei Monate.

Eine plötzliche Entscheidung, die seit Tagen für politischen Zoff in Bund und Ländern sorgt. Muss Deutschland also die national beschlossene Verkürzung nach nur einer Woche wieder einkassieren? Das ist noch völlig unklar: Im Auswärtigen Amt verweist man aufs Innenministerium, von dort auf das Bundesverkehrsministerium.

Und im Bundesgesundheitsministerium wusste man von der Entscheidung der EU scheinbar bis zum späten Nachmittag auch noch nichts. Außenministerin Baerbocks Staatsministerin Anna Lührmann stimmte sogar für die Sechs-Monate-Regel.

Bundesregierung: Bewegen uns im Rahmen

Das Gesundheitsministerium von Karl Lauterbach (SPD) sieht hingegen keinen Änderungsbedarf an der vor Kurzem verkürzten Gültigkeitsdauer des Genesenenstatus auf drei Monate. Es werde keine erneute Änderung geben, zitiert das Portal „Business Insider“ aus dem Ministerium. EU-Bürger werden drei Monate nach ihrer Infektion wie Ungeimpfte behandelt, sofern keine zusätzliche Impfung stattgefunden hat.

Ein Sprecher des Ministeriums begründete die Haltung damit, dass die EU sich in ihrer Empfehlung nicht auf eine sechsmonatige Gültigkeit des Genesenenstatus geeinigte hatte, sondern auf sechs Monate als Obergrenze. In der Verordnung heißt es, „dass Genesenenzertifikate frühestens elf Tage nach positivem PCR-Test und höchstens 180 Tage gelten“.

Die deutsche Regelung bewege sich in diesem Rahmen, so der Sprecher weiter. Aus Sicht des BMG wäre es zwar wünschenswert, wenn in Europa einheitliche Regeln gelten, doch es herrschten in unterschiedlichen Ländern unterschiedliche Pandemie-Dynamiken.

„Alleingänge darf es jetzt nicht mehr geben“

Ein Sprecher der EU-Kommission sagte: „Das Mindeste, was wir alle erwarten können, ist, dass die Mitgliedstaaten diese Empfehlung auch umsetzen.“ Der deutsche EU-Parlamentarier Jan-Christoph Oetjen (FDP) forderte ebenfalls:

„Alleingänge darf es jetzt nicht mehr geben. Die Einigung auf 180 Tage Gültigkeit für ein Genesungszertifikat muss auch von den Staaten gewährleistet werden, welche in den letzten Wochen für eine verkürzte Gültigkeitsdauer geworben haben, das gilt auch für Deutschland.“

Auch CSU-Chef Markus Söder sprach sich dafür aus, dass der Genesenenstatus in Deutschland wieder sechs Monate gelten soll. (dts/red)



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