Chaos am Airport von Shanghai: Neue Corona-Infektionen führen zu Massentestungen
Am 22. November berichtete Shanghais Gesundheitskommission über zwei lokal übertragene COVID-19-Fälle auf dem internationalen Flughafen der Stadt, Pudong. Dabei handelte es sich um einen 46-jährigen Mann und eine 30-jährige Frau.
Nachdem die Regierung neue Infektionen eingeräumt hatte, richteten die Flughafenbehörden am Sonntagabend auf dem Parkplatz des Flughafens ein provisorisches Testgelände ein.
Laut Videos, die beim chinesischen sozialen Netzwerk Weibo, dem chinesischen Äquivalent zu Twitter, hochgeladen wurden, herrschte im Inneren des Flughafens Chaos. In einem Video versuchten Flughafenbeamte in Schutzanzügen, große Menschenmengen zurückzuhalten, die versuchten, den Flughafen zu verlassen. In einem anderen Video kollabierte ein Mann, nachdem er gezwungen worden war, stundenlang im Flughafen auf einen Test zu warten.
Biologische Proben von 15.000 Flughafenmitarbeitern
Eine Einwohnerin Shanghais erzählte der chinesischsprachigen Epoch Times, dass der Flughafen am Sonntagabend abgeriegelt wurde, um den Gesundheitsbeamten die Durchführung massiver Tests zu ermöglichen.
Den staatlichen Medien Chinas zufolge wurden viele der Flüge auf dem internationalen Flughafen Pudong am Sonntagabend gestrichen.
Die Augenzeugin fügte hinzu, sie habe den Verdacht, dass die örtlichen Behörden am Flughafen eine so starke Maßnahme ergriffen hätten, weil sie wüssten, dass sich die befürchtete Übertragung sonst wahrscheinlich über die Stadt hinaus ausbreiten würde.
Am 23. November gegen 9 Uhr Ortszeit gaben die chinesischen Behörden in Pudong, dem Stadtteil von Shanghai, in dem sich der Flughafen befindet, über Weibo bekannt, dass Gesundheitsbeamte von über 15.000 Flughafenmitarbeitern biologisches Probenmaterial entnommen hätten.
Die chaotischen Szenen im Inneren des Flughafens waren nirgendwo in den staatlichen Medien oder auf der Website der Gesundheitskommission von Shanghai zu sehen. Später hochgeladene Fotos zeigten Menschen in geordneten Reihen, die darauf warteten, getestet zu werden.
Auf Weibo schrieb ein Einwohner Pekings einen Post, in dem er die chinesischen Netizens aufforderte, diese „schlechten“ Fotos und Videos von den Geschehnissen auf dem Flughafen zu löschen. Sein Aufruf stieß bei anderen Netizens auf verärgerte Reaktionen. Einer stellte die Notwendigkeit der Löschung dieser Dateien in Frage und sagte, sie zeigten, wie chaotisch der Flughafen am Sonntagabend gewesen sei und wie schlecht die lokale Regierung ihre Arbeit gemacht habe. Ein anderer Netizen aus dem Bezirk Jian’an in Shanghai fragte sarkastisch, ob der Einwohner Pekings zu den staatlichen Medien gehöre.
Neue Infektionen wurden auch außerhalb von Shanghai gemeldet
Am 21. November meldete die Gesundheitskommission von Tianjin fünf lokal übertragene Fälle. Einen Tag zuvor kündigte die Kommission an, dass sie die nächsten zwei bis drei Tage damit verbringen werde, alle Bürger in der Binhai New Area der Stadt auf COVID-19 zu testen. Der neue Stadtbezirk Binhai hat laut Statistik der Regierung von Tianjin 2,99 Millionen Einwohner.
Die staatliche Nachrichtenagentur „Xinhua“ meldete am 22. November, dass über 2,2 Millionen Einwohner Binhais auf das Virus getestet und etwa 1 Million als negativ bestätigt worden waren. Am 20. November teilte ein Mitarbeiter des Yilan International Hotel in Binhai der chinesischsprachigen Epoch Times mit, dass das Krankenhaus keine Betten mehr zur Verfügung stelle und dass alle Hotelzimmer von Gesundheitsbeamten benutzt würden.
Der Massentest wurde veranlasst, nachdem die örtlichen Gesundheitsbeamten am 19. November vier Infektionsfälle in einer Gemeinde im Hafenbezirk Dongjiang Port, der sich im neuen Gebiet Binhai befindet, gemeldet hatten. Den staatlichen Medien zufolge wurde der Unterricht an den Junior-Highschulen, Grundschulen und Kindergärten der Gemeinde sofort eingestellt.
Das Teda-Krankenhaus von Tianjin, in dem einer der vier infizierten Patienten behandelt wurde, wurde laut staatlichen Medien abgeriegelt.
Eine Restaurant-Angestellte, die anonym bleiben möchte, bestätigte der chinesischsprachigen Epoch Times, dass das Krankenhaus am 19. November um 20 Uhr Ortszeit abgeriegelt worden war. Das Restaurant befindet sich direkt gegenüber dem Krankenhaus. Sie fügte hinzu, dass das Restaurant weiterhin geöffnet bleibe, aber kaum Gäste habe.
Inder erst negativ, dann positiv
Massentests wurden kürzlich auch in Keqiao, einem Bezirk in der Stadt Shaoxing in der Provinz Zhejiang, durchgeführt, nachdem bestätigt wurde, dass ein 35-jähriger Mann, der zuvor negativ auf das Virus getestet hatte, mit dem Virus infiziert war.
Der Mann aus Indien traf mit zwei weiteren Familienmitgliedern am 30. Oktober in Wuhan ein, wie Beamte aus Shaoxing mitteilten. Nachdem sie zwei Wochen in der vorgeschriebenen Quarantäne verbracht hatten, verließen die drei die Quarantäne, nachdem sie negativ auf das Virus getestet worden waren.
Am 20. November wurde der Mann während seines Aufenthalts in Keqiao positiv auf das Virus getestet. Sofort ordneten Gesundheitsbeamte Massentests für die Bürger der Gemeinde an, in der sich der Mann aufhielt. Am nächsten Tag berichteten die Gesundheitsbehörden von Shaoxing auf ihrem offiziellen Weibo-Konto, dass 5.210 Menschen getestet wurden, von denen keiner mit dem Virus infiziert war.
Auf Weibo gab es Diskussionen, in denen die Ergebnisse der Massentests infrage gestellt wurden, wobei gesagt wurde, dass sich das Virus wahrscheinlich lokal verbreitet habe, da der indische Mann an einer lokalen Party teilgenommen habe.
Das Original erschien in The Epoch Times USA mit dem Titel: Shanghai Airport Plunged Into Chaos as New Infections Reported in China (Deutsche Bearbeitung von nmc)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion