Bundesamt hält Fracking für sichere Technologie
Die Fördermethode Fracking ist nach Auffassung des Bundesamtes für Geowissenschaften und Rohstoffe eine sichere Technologie, wenn die Vorschriften eingehalten werden. In einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag) sagte der Präsident der Behörde, Hans-Joachim Kümpel: „Die Sicherheitsvorkehrungen und -auflagen in Deutschland sind so hoch, dass nach menschlichem Ermessen keine Kontamination des Grundwassers stattfinden kann.“ Daher gebe es keinen Grund, Fracking zu verbieten, sofern die gängigen Vorschriften beachtet würden.
Kümpel erklärte, Fracking sei für die Umwelt und die Qualität des Trinkwassers weniger gefährlich als Gülle. Alle Schadensfälle in den USA seien aus Situationen entstanden, die in Deutschland nicht genehmigungsfähig wären. Notwendig wäre mehr Fachwissen in der Bevölkerung und bei Politikern, um Fracking umfassend bewerten zu können, forderte der Präsident des Bundesamtes für Geowissenschaften und Rohstoffe. „Das Wissen über die Technologie fehlt bei vielen, die sich in die Debatte einmischen“, kritisierte Kümpel. Die Befürchtungen zum Fracking hingen auch damit zusammen, dass viele Menschen nicht genau einordnen könnten, was Grundwasser sei. Vielfach werde es mit Trinkwasser gleichgesetzt. Trinkbares, nutzbares Grundwasser gebe es in Norddeutschland jedoch nur bis in wenige Hundert Meter Tiefe. Darunter gebe es versalzenes Tiefenwasser. „Fracking findet in Tiefen von mehr als 1.000 Metern statt, nicht im oberflächennahen Bereich, wo nutzbares Grundwasser belastet werden könnte.“ Ein Eindringen der dichten Tiefenwasser ins Grundwasser finde nicht statt. Am Mittwoch wird sich der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zum verzögerten Fracking-Gesetz der Bundesregierung äußern.
(dts Nachrichtenagentur)
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