Bulgariens Regierungschef gegen Auslandseinsätze von Saisonarbeitern

Titelbild
Boiko Borissow.Foto: PEDRO NUNES/AFP/Getty Images
Epoch Times4. April 2020

Bulgariens Regierungschef Boiko Borissow hat sich gegen Auslandseinsätze von Saisonarbeitern seines Landes ausgesprochen. Er habe bei dem Thema „den offiziellen Standpunkt, dass die Bewegungsfreiheit in den EU-Grundrechten“ verankert sei, sagte der Ministerpräsident am Samstag vor Journalisten. „Unabhängig vom offiziellen Protokoll“ fände er es aber „nicht fair“ gegenüber der gesamten bulgarischen Bevölkerung, wenn Saisonarbeiter ins Ausland gingen und dann vielleicht mit Covid-19 wieder nach Hause brächten.

„Wenn ihre Verträge enden, kommen sie hierher, tragen die Infektion in sich und alle anderen sollen für sie zahlen“, führte Borissow mit Blick auf die Saisonarbeiter aus. „Ist das fair? Nein.“

Bulgarien ist bisher von der Corona-Pandemie relativ wenig betroffen. Offiziellen Angaben zufolge wurden etwas mehr als 500 Infektionen registriert, 15 Menschen starben. „In zwei oder drei Wochen aber sind wir womöglich in der Hölle“, sagte Borissow. „Ich sehe deshalb überhaupt keinen Anlass, über Saisonarbeiter zu sprechen.“

Unzählige Bulgaren arbeiten gewöhnlich als Saisonarbeiter in anderen EU-Staaten, wo sie dringend gebracht werden. Allein in Deutschland sind die Landwirte und insbesondere Obst- und Gemüsebetriebe offiziellen Angaben zufolge bis Ende Mai auf insgesamt 100.000 Saisonarbeiter angewiesen, um die Verbraucher auch während der Corona-Pandemie mit ausreichend heimischen Lebensmitteln zu versorgen. (afp)



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