Bürgermeister arrangierte wohl Scheinehen: Italienische Regierung ordnet Umzug von Migranten aus Dorf Riace an
Nach der Festnahme des Bürgermeisters von Riace hat das italienische Innenministerium angeordnet, die Migranten aus dem süditalienischen Dorf in Flüchtlingsunterkünften unterzubringen. Wie das Ministerium am Samstag mitteilte, sollen die Umzüge in der kommenden Woche beginnen.
Riaces Bürgermeister Domenico Lucano war vor zehn Tagen festgenommen und unter Hausarrest gestellt worden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Lucano wegen Beihilfe zur illegalen Einwanderung.
Ihm wird unter anderem vorgeworfen, Scheinehen zwischen Bewohnern seines Dorfes und Migrantinnen arrangiert zu haben. Außerdem soll er die Müllentsorgung in Riace ohne Ausschreibung an Kooperativen von Migranten vergeben haben.
Lucano hatte das 1800-Einwohner-Dorf in Kalabrien in den vergangenen Jahren zu einem Musterbeispiel für die Integration von Flüchtlingen gemacht. Er nahm dutzende Menschen etwa aus Afghanistan, Eritrea und dem Irak auf und quartierte sie in leerstehenden Häusern in dem von Abwanderung betroffenen Dorf ein. Die Dorfschule wurde wieder geöffnet, von Flüchtlingen und Dorfbewohnern neu eröffnete Geschäfte und Ateliers zogen weitere Menschen an.
Lucano wurde 2016 wurde er von der Zeitschrift „Fortune“ in die Liste der 50 einflussreichsten Persönlichkeiten aufgenommen. Salvini hatte Lucanos Festnahme begrüßt und die „Gutmenschen“ kritisiert, „die Italien mit Einwanderern vollstopfen wollen“. (afp)
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