Brüssel plant zentrales Digital-Archiv für alle Ausweise und Dokumente der EU-Bürger
Die EU-Kommission will ein europäisches digitales Ausweissystem einführen. Ihr schwebe „eine Art sicherer Ordner“ vor, um Personalausweis, Führerschein, Diplome und andere wichtige Dokumente digital abzulegen, sagte Kommissionsvizepräsidentin Margrethe Vestager am Donnerstag. Damit könne den Bürgern die Nutzung von Online-Diensten überall in der EU erleichtert werden.
Diese digitale Identität – von der Kommission EUiD genannt – könnte demnach im Online-Banking, Online-Handel oder im Umgang mit Behörden zum Einsatz kommen. So soll nach Angaben der Behörde etwa das Anmieten einer Wohnung oder die Eröffnung eines Bankkontos außerhalb des Heimatlandes vereinfacht werden.
„Die europäische digitale Identität wird es uns ermöglichen, in jedem Mitgliedstaat das zu tun, was wir zu Hause tun – ohne zusätzliche Kosten und mit weniger Hindernissen“, sagte Vestager. „Und zwar auf eine sichere und transparente Weise.“
Industriekommissar Thierry Breton nannte das Projekt „eine Art digitaler Tresor, in den wir das hineinlegen, was wichtig und mit unserer Identität verbunden ist“. Sicherheit und Datenschutz stünden daher im Fokus des Vorhabens, versicherte er.
Technisch soll das neue System auf nationalen Lösungen basieren, die auf europäischer Ebene verknüpft werden. Regierungen und Privatunternehmen in mehreren EU-Ländern arbeiten schon seit längerem an technischen Lösungen, um sich digital auszuweisen. 14 der 27 Mitgliedstaaten haben Brüssel bereits die Einführung nationaler elektronischer Identifizierungssysteme gemeldet.
Der digitale Wandel ist eine der obersten Prioritäten der Europäischen Kommission. Die Brüsseler Behörde hat sich insbesondere zum Ziel gesetzt, dass bis 2030 alle öffentlichen Dienste der EU online verfügbar sein sollen und alle Bürger Zugang zu einer elektronischen Patientenakte haben. (afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion