Brasiliens Umweltminister des illegalen Holzhandels verdächtigt
Brasiliens Umweltminister steht im Verdacht, in illegalen Holzhandel verwickelt zu sein. Die Polizei untersuche ein „extrem schwerwiegendes Schema zur Erleichterung des Schmuggels von Regenwaldprodukten, mutmaßlich unter Beteiligung (…) von Umweltminister Ricardo Salles“, hieß es in der Erklärung des Obersten Richters Alexandre de Moraes am Mittwoch.
Nach einer Entscheidung des Obersten Bundesgerichts durchsuchten Polizisten Büros des Umweltministeriums in Brasília, São Paulo und im Bundesstaat Pará sowie laut Medienberichten das Haus des Ministers.
Das Gericht enthob zudem zehn führende Beamte im Umweltbereich ihrer Ämter, nicht jedoch Salles selbst. Die Richter gaben den Ermittlern aber Zugang zu Salles Bankkonten, um nach Hinweisen auf unrechtmäßiges Einkommen zu suchen. Unter den abgesetzten Beamten ist der Präsident der Umweltaufsichtsbehörde Ibama, Eduardo Bim.
Aktivisten und Experten werfen Salles vor, systematisch Umweltschutzprogramme zu untergraben. Seit dem Amtsantritt von Präsident Jair Bolsonaro habe sich die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes stark beschleunigt.
Im April vergangenen Jahres sagte der Minister bei einer Kabinettssitzung, die Regierung solle die Ablenkung durch die Corona-Pandemie nutzen, um Umweltauflagen abzuschwächen.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace Brasilien begrüßte die Entscheidung und forderte, auch Salles selbst „unverzüglich“ abzusetzen. (afp)
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