Brasilianischer Häuptling und inhaftierter Uigure, Professor Tohti, für Sacharow-Preis nominiert

Drei Aktivisten aus Brasilien und der inhaftierte Uigure Tohti zählen zu den Anwärtern auf den diesjährigen Sacharow-Preis. Das EU-Parlament nominierte außerdem fünf kenianische Studenten, die gegen die Beschneidung von Mädchen kämpfen. 
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Universitätsprofessor, Blogger und Mitglied der muslimischen uigurischen Minderheit Ilham Tohti vor einer Vorlesung in Peking am 12. Juni 2010. Der Uigure wurde 2014 zu lebenslanger Haft verurteilt.Foto: FREDERIC J. BROWN/AFP/Getty Images
Epoch Times8. Oktober 2019

Drei Aktivisten aus Brasilien und der inhaftierte Uigure Ilham Tohti zählen zu den diesjährigen Anwärtern auf den Sacharow-Preis für Meinungsfreiheit des Europäischen Parlaments. Nominiert wurden außerdem fünf kenianische Jugendliche, die gegen die Beschneidung von Mädchen kämpfen, wie das EU-Parlament am Dienstag mitteilte.

Der brasilianische Häuptling Raoni Metuktire wurde aufgrund seines Kampfes gegen die Abholzung im Amazonasgebiet ausgewählt. Zusammen mit Raoni wurden die brasilianische Umweltaktivistin Claudelice Silva dos Santos sowie die im vergangenen Jahr ermordete Kommunalpolitikerin Marielle Franco nominiert.

Der in China inhaftierte Wissenschaftler Tohti setzt sich für eine Verbesserung der Situation der uigurischen Minderheit in der Volksrepublik ein. Er war 2014 wegen Separatismus zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ende September wurde Tohti mit dem Vaclav-Havel-Preis des Europarats ausgezeichnet.

Die fünf Schülerinnen aus Kenia wurden für ihren Einsatz gegen die Genitalverstümmelung nominiert. Sie haben eine Smartphone-App entwickelt, um betroffene Mädchen zu unterstützen.

Der nach dem verstorbenen russischen Dissidenten und Physiker Andrej Sacharow benannte Preis wurde 1988 ins Leben gerufen. Er wird jährlich vom Europäischen Parlament an Menschen verliehen, die sich weltweit „in besonderer Weise für die Menschenrechte eingesetzt haben“. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 18. Dezember in Straßburg während der letzten Plenarsitzung des Jahres verliehen. (afp)



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