Boykott-Vorwurf: Werbeverbund schließt nach Klage von Elon Musk

Der X-Chef wirft einem Werbeverbund die Orchestrierung eines Werbeboykotts gegen das Social-Media-Netzwerk vor. Musks Kartellklage führte zur Schließung der Gruppe.
Tesla-Chef Elon Musk musste vor dem höchsten Gericht der USA eine Niederlage einstecken.
Elon Musk hat Werbetreibende verklagt.Foto: Apu Gomes/Getty Image
Von 10. August 2024

Eine Gruppe von Werbetreibenden hat aufgrund einer Klage von Elon Musks 𝕏 Corp. aufgehört zu existieren.

„Heute geben wir bekannt, dass GARM ihre Aktivitäten einstellen wird“, teilte der World Federation of Advertisers (Weltverband der Werbetreibenden) am 9. August mit.

Der Verband betreibt die GARM (Global Alliance for Responsible Media), der große Unternehmen wie Mastercard und Unilever angehören. Laut eigener Aussagen ermöglichte es die Gruppe Werbetreibenden, zu vermeiden, dass ihre Anzeigen neben illegalen oder schädlichen Inhalten platziert werden.

𝕏 hat in einer Klage vom 6. August behauptet, dass GARM mit Dutzenden Unternehmen konspiriert hat, um dem früher als Twitter bekannten Unternehmen, Geld vorzuenthalten.

Nachdem Musk das Social-Media-Netzwerk im Jahr 2022 übernommen hatte, fragten die Unternehmen GARM nach einem möglichen Boykott, heißt es in der Klage. „GARM teilte ihren Mitgliedern ihre Bedenken hinsichtlich der Einhaltung der GARM-Standards durch 𝕏 mit und löste damit einen massiven Werbeboykott aus“, hieß es.

„Dies ist keine Entscheidung, die wir leichtfertig getroffen haben, aber sie ist eine direkte Konsequenz ihres Handelns“, sagte 𝕏-CEO Linda Yaccarino. „Das illegale Verhalten dieser Organisationen und ihrer Führungskräfte hat 𝕏 Milliarden Dollar gekostet.“

In einer Erklärung sagte GARM, dass die Klage der Auslöser für die Schließung der Gruppe gewesen sei.

„GARM ist eine kleine, gemeinnützige Initiative, und die jüngsten Vorwürfe, die leider ihren Zweck und ihre Aktivitäten falsch darstellen, haben eine Belastung verursacht und ihre Ressourcen und Finanzen erheblich erschöpft. GARM trifft daher die schwierige Entscheidung, die Aktivitäten einzustellen“, hieß es.

Musk sieht Vertuschungsabsicht

Musk nahm die Entwicklung zur Kenntnis und schrieb in einem 𝕏-Beitrag, er glaube, dass GARM mit seinem Schritt versuche, belastende Dokumente zu verbergen.

Die World Federation of Advertisers und ihre Mitangeklagten – Unternehmen wie Schokoriegel-Gigant Mars und der Pharma-Konzern CVS – haben nicht offiziell auf die Klage reagiert.

In einer E-Mail eines Unternehmens aus dem Jahr 2023 an GARM-Mitarbeiter hieß es: „Auf der Grundlage Ihrer Empfehlungen haben wir alle bezahlten Anzeigen eingestellt, da die Plattform aufgrund der Entscheidung von Elon Musk, viele Ressourcen usw. zu entlassen, ziemlich unsicher war und wir daher wenig Kontrolle über die Inhalte auf der Plattform haben.“ Die E-Mail liegt dem Justizausschuss des US-Repräsentantenhauses vor.

Rob Rakowitz, ein GARM-Mitarbeiter, sagte, dass GARM nicht empfohlen habe, die Werbung auf 𝕏 zu stoppen. Er teilte den Mitgliedern des Ausschusses mit, dass GARM diese Empfehlung nicht ausgesprochen habe. Rakowitz sagte auch, dass bei den monatlichen GARM-Gesprächen die Übernahme von 𝕏 durch Musk nicht zur Sprache kam, obwohl ein Mitarbeiter der World Federation of Advertisers in einer E-Mail schrieb, dass bei einem Gespräch kürzlich eine „ausführliche Nachbesprechung und Diskussion“ über Musks „Übernahme von 𝕏“ stattgefunden habe.

In einem anderen Schreiben sagte Rakowitz, dass die Leute ihn vielleicht als „den Idioten erkennen, der Musk in Fragen der Markensicherheit herausgefordert hat“, und fügte hinzu, dass sie „seitdem 80 Prozent unter den Umsatzprognosen liegen“.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Ad Group Shuts Down After Being Sued by Elon Musk’s Company“. (deutsche Bearbeitung jw)

 

 

 



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