Bolton: Erdogan warb bei Trump um Ermittlungsstopp gegen türkische Halkbank
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat nach Angaben des ehemaligen US-Sicherheitsberaters John Bolton mehrfach versucht, bei seinem früheren US-Kollegen Donald Trump ein Ende der Ermittlungen gegen die türkische Staatsbank Halkbank zu erreichen.
Erdogan habe das Thema „Halkbank“ bei so gut wie jeder Unterhaltung angesprochen, sagte Bolton dem Magazin „Spiegel“. Die US-Justiz verdächtigt die Bank, dem Iran bei der Umgehung von Sanktionen geholfen zu haben.
In den kommenden Wochen soll dem Bericht zufolge in New York der Prozess gegen die Bank beginnen. Beobachtern zufolge drohe der Halkbank bei einer Verurteilung im schlimmsten Fall eine Strafe von bis zu 20 Milliarden Dollar oder der Ausschluss aus dem internationalen Bankensystem Swift, berichtete der „Spiegel“.
Der Halkbank habe der Austausch zwischen den beiden Staatsmännern letztlich geschadet, sagte Bolton dem „Spiegel“. Die Bank habe sich so sehr darauf verlassen, dass Trump das Verfahren [nach dem Erdogan ihn darauf ansprach] beenden werde, dass sie sich auf keinerlei Kompromisse mit den US-Behörden eingelassen habe.
Das US-Justizministerium hatte im Oktober 2019 die staatliche türkische Halkbank wegen Umgehung der Iran-Sanktionen angeklagt. Das Ministerium erklärte, es gehe wegen Betrugs, Geldwäsche und Verstößen gegen die Sanktionen gegen die Bank vor.
Die Bank wies die Vorwürfe zurück und beschuldigte die USA, die Türkei auf diese Weise für ihre Militäroffensive in Nordsyrien bestrafen zu wollen. (afp)
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