Bolsonaro nach eigenen Angaben nicht mehr Corona-positiv

Brasiliens Präsident hat nach eigenen Angaben seine Corona-Infektion überwunden, er schreibt die rasche Genesung dem Malariamittel Hydroxychloroquin zu. Sein letztes Testergebnis sei negativ gewesen, schrieb der Staatschef in den sozialen Medien.
Titelbild
Jair Bolsonaro, Präsident von Brasilien, beim Verlassen seines Amtssitzes, dem Alvorada-Palast.Foto: Eraldo Peres/AP/dpa/dpa
Epoch Times26. Juli 2020

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hat nach eigenen Angaben seine Corona-Infektion überwunden. Das letzte Testergebnis sei negativ gewesen, schrieb der Staatschef am Wochenende in einem Eintrag in den Online-Netzwerken. Die Ansteckung mit dem Wuhan-Virus war vor knapp drei Wochen bei ihm diagnostiziert worden.

Bolsonaro schreibt den nach eigenen Angaben milden Verlauf der Infektion und die rasche Genesung dem Malariamittel Hydroxychloroquin zu. „Guten Morgen an alle“, erklärte er in dem Eintrag am Samstag und hielt auf dem dazu geposteten Foto lächelnd eine Packung des Mittels in die Kamera.

Hydroxychloroquin

Bislang gibt es allerdings keinerlei wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit von Hydroxychloroquin gegen die Wuhan-Lungenseuche, der Einsatz gegen die Infektion ist unter Forschern und Medizinern umstritten.

Dagegen hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die klinischen Studien zum Einsatz von Hydroxychloroquin gegen schwere SARS-CoV-2-Infektionen eingestellt. Die Organisation begründete den Schritt damit, dass bisherige Studien kein Absenken der Sterblichkeitsrate bei Covid-19-Patienten durch das Mittel gezeigt hätten.

Nach der Bekanntgabe seiner Genesung spazierte der 65-jährige Präsident durch die Hauptstadt Brasília, besuchte Geschäfte und begrüßte Anhänger, wie lokale Medien berichteten. Zu seiner Infektion sagte er laut Videomitschnitten: „Ich habe nichts gespürt, auch nicht am Anfang. Wenn ich nicht den Test gemacht hätte, wäre ich nicht auf die Idee gekommen, dass ich mich mit dem Virus angesteckt habe.“

Nach seiner Rückkehr in den Präsidentenpalast ließ er sich mit rund 20 Anhängern fotografieren – zwar mit Maske, aber ohne den empfohlenen Abstand einzuhalten.

Bolsonaros Beliebtheit stieg etwas an

Bolsonaro steht wegen der Unterschätzung der Corona-Pandemie in der Kritik – die Krankheit bezeichnete er anfangs als „kleine Grippe“. Er hatte sich wiederholt über eine in der Hauptstadt Brasília geltende Maskenpflicht hinweggesetzt. Bei Treffen mit Anhängern trug er in der Vergangenheit keine Maske. Auch missachtete er das Abstandsgebot, indem er Anhänger umarmte und ihnen die Hände schüttelte. Seine Beliebtheitswerte stiegen Umfragen zufolge zuletzt aber wieder deutlich an.

Die Online-Netzwerke Facebook und Twitter sperrten derweil die Nutzerkonten von 16 Unterstützern von Bolsonaro. Ein Richter am Obersten Gerichtshof, der eine mutmaßliche Desinformationskampagne durch Anhänger des Präsidenten untersucht, hatte die Sperrung am Freitag angeordnet.

Der Richter Alexandre de Moraes erklärte, die Konten müssten wegen der „andauernden Verbreitung von Fake News“ sowie „verleumderischer Anschuldigungen und Drohungen“ gegen das Gericht gesperrt werden. (afp)



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