Bolsonaro erklärt deutsche Fördermittel für Waldschutz in Brasilien für verzichtbar
Nach deutscher Kritik hat Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro deutsche Fördermittel für Waldschutz- und Biodiversitätsprojekte in seinem Land für verzichtbar erklärt.
„Sie können das Geld einsetzen, wie sie es für richtig halten. Brasilien braucht es nicht“, sagte Bolsonaro am Sonntag in Brasília in Reaktion auf Äußerungen von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD).
Schulze hatte dem „Tagesspiegel“ gesagt, die Politik der brasilianischen Regierung im Amazonas lasse Zweifel aufkommen, „ob eine konsequente Reduzierung der Entwaldungsraten noch verfolgt wird“. Erst wenn darüber wieder Klarheit herrsche, könne die finanzielle Förderung von Waldschutzprojekten in Brasilien fortgeführt werden. Dem Bericht zufolge geht es in einem ersten Schritt um einen Beitrag von 35 Millionen Euro zu Projekten.
Unter Brasiliens Präsidenten Bolsonaro hat sich die Zerstörung des Amazonas-Regenwaldes beschleunigt. Bolsonaro ist Klimawandel-Skeptiker und Freund der Agrarindustrie, die neue Flächen für den Anbau von Soja und die Rinderzucht benötigt.
Bolsonaro und ehemaliger Weltraumforschungsinstituts-Chef geraten aneinander
Anfang des Monats hatte Bolsonaro den Chef des Weltraumforschungsinstituts INPE nach einem Streit um das Ausmaß der Zerstörungen im Regenwald gefeuert.
Der INPE-Leiter hatte Bolsonaro „Feigheit“ vorgeworfen, nachdem dieser öffentlich die Satellitendaten des Instituts in Frage gestellt hatte.
Bolsonaro konterte: ‚Wir können Sensationsgier oder die Propagierung ungenauer Zahlen, die das Bild Brasiliens schwer beschädigen, nicht hinnehmen“.
Laut INPE wurden im Juli in dem südamerikanischen Staat insgesamt 2.254 Quadratkilometer Wald abgeholzt. Im Juli 2018 waren es noch 596,6 Quadrakilometer. Das entspricht einer Zunahme von 278 Prozent.
Bolsonaro hatte die Satelliten-Daten bereits zuvor mit den Worten quittiert: „Bei all der Zerstörung, die sie uns vorwerfen, wäre das Amazonas-Gebiet bereits völlig verschwunden.“ (afp)
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