Bolivien: Haftbefehl gegen Ex-Präsident Morales ausgestellt
In Bolivien ist ein Haftbefehl gegen den früheren Präsidenten Evo Morales wegen „Menschenhandels“ mit einer 15-Jährigen während seiner Amtszeit ausgestellt worden.
„Es wird die außergewöhnliche Maßnahme einer sechsmonatigen Präventivhaft in einem öffentlichen Gefängnis beantragt“, erklärte der bolivianische Generalstaatsanwalt Róger Mariaca am Montagabend.
Haftbefehl wurde im Oktober ausgestellt
Einige Stunden zuvor hatte die Staatsanwältin Sandra Gutiérrez bekanntgegeben, dass sie die Festnahme von Morales angeordnet habe, da sich dieser geweigert habe, zu einer Vorladung wegen der Vorwürfe zu erscheinen.
Die Befugnis zum Erlassen des Haftbefehls war bereits am 16. Oktober erteilt worden, Gutiérrez gab dies aber erst am Montag bekannt.
Ab Mitte Oktober hatten Morales-Anhänger im Zentrum Boliviens rund 20 Straßen blockiert, um gegen eine „juristische Verfolgung“ des Ex-Präsidenten zu protestieren. Die Regierung hatte die Armee entsandt, um der Polizei bei der Auflösung der Blockaden zu unterstützen.
Es geht um Morales‘ Jugendgarde
Der Fall geht zurück auf das Jahr 2015: Gerichtsdokumenten zufolge sei das Mädchens gezielt in Morales‘ „Jugendgarde“ gesteckt worden, damit die Eltern „im Austausch für ihre minderjährige Tochter“ Vorteile erlangen. Auch die Mutter des Mädchen war angeklagt worden.
Der linksgerichtete Morales war von 2006 bis 2019 der erste indigene Präsident Boliviens und durchaus beliebt – bis er versuchte, die Verfassung zu umgehen und 2019 eine vierte Amtszeit anzustreben. Er gewann zwar die Wahl, trat aber nach heftigen Protesten zurück und floh vorübergehend aus dem Land. (afp/red)
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