BlackRock steigt aus Klimapakt der Vereinten Nationen aus

Der Vermögensverwalter BlackRock ist aus der „Net Zero Asset Managers Initiative“ ausgetreten, die sich verpflichtet hat, bis 2050 Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu erreichen. Das Unternehmen deutet auf rechtliche Probleme hin.
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Der weltweit größte Vermögensverwalter BlackRock ist aus dem Klimapakt NZAM ausgestiegen.Foto: Justin Lane/EPA/dpa/dpa
Von 11. Januar 2025

BlackRock, der weltweit größte Vermögensverwalter, zieht sich von einem von den Vereinten Nationen unterstützten Klimapakt zurück, der eine massive Dekarbonisierung der Wirtschaft zum Ziel hat. Black Rock verwaltet ein Vermögen von rund 11,5 Billionen US-Dollar.

BlackRock setzt weiter auf nachhaltiges Investieren

Ein Sprecher bestätigte auf Anfrage von Epoch Times den geplanten Rückzug aus der Net Zero Asset Managers Initiative (NZAM). Dabei handelt es sich um eine Koalition von mehr als 325 Unterzeichnern, die mehr als 57,5 Billionen US-Dollar verwalten. Sie alle haben sich dem Ziel verschrieben, bis 2050 die sogenannten Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu erreichen, indem sie ihre Anlagestrategien an diesem Ziel ausrichten.

Die Mitgliedschaft im Klimapakt habe sich nicht auf die Art und Weise ausgewirkt, wie BlackRock die Kundenportfolios verwalte, so der Sprecher. Doch habe sie zu Verwirrung über die Praktiken des Unternehmens geführt, was wiederum rechtliche Untersuchungen von Behörden nach sich gezogen habe. Trotz des NZAM-Ausstiegs setze BlackRock aber weiterhin auf nachhaltiges Investieren, betonte der Sprecher.

Kürzlich waren bereits mehrere große Wall-Street-Banken aus einer ähnlichen klimaorientierten Organisation für Kreditgeber namens Net-Zero Banking Alliance ausgestiegen, die in ähnlicher Weise ein Netto-Null-Ziel verfolgt.

Texas‘ Generalstaatsanwalt: Politisierter Umweltagenda

Politiker der Republikaner – insbesondere aus energieproduzierenden US-Bundesstaaten – kritisieren die Beteiligung von Banken und Vermögensverwaltern an Netto-Null-Koalitionen als Teil einer progressiven Agenda und warfen ihnen Kartellverstöße vor. Im November verklagten Texas und zehn weitere republikanisch geführte Staaten BlackRock und Konkurrenten, weil sie angeblich die Kohleförderung unterbrochen und die Energiepreise in die Höhe getrieben hätten.

„Texas wird die unerlaubte Instrumentalisierung der Finanzindustrie im Dienste einer zerstörerischen, politisierten ‚Umweltagenda‘ nicht tolerieren. BlackRock, Vanguard und State Street haben ein Kartell gebildet, um den Kohlemarkt zu manipulieren, das Energieangebot künstlich zu verringern und die Preise zu erhöhen“, begründete der texanische Generalstaatsanwalt Ken Paxton in einer Erklärung die juristischen Schritte. Er sieht darin „eklatante Gesetzesverstöße auf Staats- und Bundesebene“.

BlackRock hat die Vorwürfe zurückgewiesen und erklärt, die Klage untergrabe Investitionen in wichtige Unternehmen, auf die die Verbraucher angewiesen seien.

In einem Brief an die Aktionäre aus dem vergangenen Jahr erklärte der CEO von BlackRock, Larry Fink, dass das Unternehmen „niemals einen Ausstieg aus traditionellen Energieunternehmen unterstützt hat“. Vielmehr habe man im Namen seiner Kunden mehr als 300 Milliarden US-Dollar in diese Unternehmen investiert.

„Wenn sie in fossile Energien investieren wollen, geben wir Ihnen jede Möglichkeit dazu – genauso wie wir rund 138 Milliarden US-Dollar in Strategien für die Energiewende für unsere Kunden investieren“, schrieb Fink. Dies sei Teil der Aufgaben eines Vermögensverwalters: „Wir folgen den Aufträgen unserer Kunden.“

Kongress forderte Information über Netto-Null-Beteiligung

Im Dezember 2024 forderte ein von den Republikanern kontrollierter Ausschuss des US-Kongresses von BlackRock und Dutzenden anderer Vermögensverwalter Informationen über ihre Beteiligung an NZAM.

„Die mehr als 60 Vermögensverwalter, die Mitglied der NZAM sind, müssen sich für ihre Beteiligung an der Bevorzugung von Investitionen zum Wohle des Kunden gegenüber ihren eigenen treuhänderischen Pflichten verantworten“, heißt es in einer Erklärung des Justizausschusses des Repräsentantenhauses. In Briefen an verschiedene Vermögensverwalter wurde die Sicherstellung von Unterlagen gefordert, die mit „NZAMs geheimen Aktivitäten in Verbindung gebracht werden können und die als Grundlage für mögliche Gesetzesreformen dienen könnten“.

Dass eine Reihe von Finanzinstituten einen Klimapakt für Kreditgeber verlassen hatte, nahm der texanische Generalstaatsanwalt Paxton positiv auf. In einer Erklärung vom 7. Januar sagte er außerdem, dass der dieser Klimapakt darauf abziele, die lebenswichtige Öl- und Gasindustrie zu untergraben. Zudem könne eine Mitgliedschaft in der Allianz Banken möglicherweise davon abhalten, Verträge mit texanischen Regierungsstellen abzuschließen.

BlackRock hatte vor knapp einem Jahr bereits den von der UNO und dem World Economic Forum propagierten Pakt „Climate Action 100+“ verlassen. Der Vermögensverwalter State Street und die Investmentbank JPMorgan Chase taten es BlackRock gleich, sodass das Vorhaben drei finanzielle Schwergewichte auf einmal verlor.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „BlackRock Exits UN-Backed Net-Zero Climate Pact“. (deutsche Bearbeitung os)



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