Bitkom warnt – „Recht auf Reparatur“ für Elektrogeräte erzeugt mehr Müll als es vermeidet
Der Branchenverband Bitkom hat vor der Einführung eines „Rechts auf Reparatur“ für Elektrogeräte gewarnt. Eine derartige Regelung würde die Menge anfallender Abfälle nicht reduzieren und die Funktionalität von Geräten beeinträchtigen, erklärte Bitkom-Präsident Achim Berg in Berlin. Die EU-Kommission will am Mittwoch einen Aktionsplan vorstellen, der unter anderem darauf abzielt, die Produktlebensdauern von Elektrogeräten zu verlängern.
„Eine Verpflichtung, eine Vielfalt von Ersatzteilen für lange Jahre auf Vorrat zu produzieren und einzulagern, dürfte mehr Müll erzeugen als vermeiden“, kritisierte Berg. Zudem könnten komplexe Geräte wie Smartphones „nicht so flach, leicht und leistungsfähig und obendrein wasser- und staubdicht“ – und zugleich einfach reparabel sein. Auch böten die meisten Hersteller neben den gesetzlichen Gewährleistungen bereits freiwillig Garantien.
Viele Schäden durch Benutzer selbst verursacht
Viele Schäden treten laut Verbandspräsident Berg „nicht aufgrund von Materialfehlern oder Abnutzungserscheinungen auf, sondern schlicht, weil die Geräte nicht ausreichend geschützt werden“. Die Verbraucher könnten zunächst selbst besser auf die Langlebigkeit ihrer Geräte achten.
Jeder Einwohner Deutschlands produziert im Schnitt mehr als 20 Kilogramm Elektroschrott. Jährlich werden 24 Millionen neue Smartphones verkauft. In der Bundesrepublik fordern Grüne und Linke deshalb ein „Recht auf Reparatur“. Die EU-Kommission könnte für eine derartige Maßnahme auf europäischer Ebene den Weg ebnen.(afp)
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