Bitcoin-Reserve statt Verkauf: Trump stoppt Abgabe von Staatsbeständen

US-Präsident Donald Trump setzt auf Kryptowährungen als strategische Reserve der Vereinigten Staaten. Ein entsprechender Erlass sieht vor, dass die bestehenden Bitcoin-Bestände des Staates nicht mehr verkauft, sondern als nationale Reserve gehalten werden. Langfristig will die Regierung prüfen, wie sich weitere Bitcoin-Bestände budgetneutral aufbauen lassen.
Der Bitcoin-Kurs war nach Donald Trumps Wahlsieg stark gestiegen. (Symbolbild)
Der Bitcoin-Kurs war nach Donald Trumps Wahlsieg stark gestiegen (Symbolbild).Foto: Fernando Gutierrez-Juarez/dpa
Von 9. März 2025

US-Präsident Donald Trump plant, zum Zwecke der Schaffung einer nationalen strategischen Reserve auch auf Kryptowährungen zurückgreifen zu wollen. Im Vordergrund steht dabei vorerst Bitcoin, das am längsten auf dem Markt etablierte Projekt in diesem Bereich.

Am Freitag, 7. März, kündigte der US-Präsident vor dem Kryptogipfel des Weißen Hauses an, die Möglichkeit des Erwerbs von Tokens für einen Reservefonds prüfen zu lassen. Eine dazugehörige Verordnung erging bereits am Donnerstag.

USA sollen sich von ihren Bitcoin-Beständen nicht trennen

Trump kündigte an, dass es die erste Priorität der US-Regierung sein werde, den Verkauf von Bitcoin-Beständen zu stoppen, die sich bereits jetzt im Staatsbesitz befinden. Derzeit beliefen diese sich auf etwa 200.000 Bitcoin-Token im Wert von rund 17 Milliarden US-Dollar. Diese stammten vorwiegend aus der Einziehung von Vermögenswerten aus kriminellen Aktivitäten her.

Der Präsident erklärte, dass die US-Regierung damit bereits jetzt zu den weltweit größten Haltern der Kryptowährung gehöre. Die derzeit vorhandenen Bestände sollten als Grundlage für die geplante Reserve dienen. Außerdem solle das Handelsministerium unter Howard Lutnick untersuchen, wie die Regierung in Washington zusätzliche Bitcoin-Bestände aufbauen könne, ohne den Steuerzahler zu belasten. Ab sofort folgten die USA der „Regel, die jeder Bitcoin-Besitzer kennt“, betonte Trump. Diese laute: „Verkaufe niemals deine Bitcoins.“

Sacks: „Bestände im Bundesbesitz wurden zu billig verkauft“

Konkret hatten die USA KI- und Krypto-Sonderberater David Sacks zufolge in den vergangenen Jahren fast 400.000 Bitcoin-Token beschlagnahmt. Die Hälfte davon habe man jedoch verkauft – für insgesamt 370 Millionen US-Dollar. Hätte man sie gehalten, wären sie heute 17 Milliarden US-Dollar wert. Nun sollen die verbliebenen Bestände langfristig gesichert bleiben.

Trump selbst hatte in seiner ersten Amtszeit dem Thema wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Im Wahlkampf 2024 präsentierte er sich jedoch als Partner der Kryptoindustrie und kündigte an, die USA zur „Krypto-Hochburg der Welt“ zu machen.

In der von Trump unterzeichneten Anordnung ist die Rede davon, dass die Bitcoin-Reserve analog zu den Goldreserven als nationaler Vermögensbestand aufgebaut werden soll. Die Währung verfüge mit 21 Millionen Coins über eine feste Obergrenze und werde aufgrund ihrer Knappheit als „digitales Gold“ bezeichnet.

Bitcoin-Reserve wird nicht zulasten der Goldbestände gehen

In der Anordnung des Präsidenten werden alle relevanten Bundesbehörden dazu angehalten, innerhalb der nächsten 30 Tage ihre Bitcoin-Bestände zu erheben. Anschließend sollen sie prüfen, welche Optionen es für sie gebe, um diese in die neue Reserve zu transferieren.
Der aktive Zukauf, der ebenfalls auf dem Krypto-Gipfel erörtert wurde, soll Sacks zufolge jedoch nicht auf Kosten der Goldreserven gehen. Diesbezügliche Spekulationen wies der Sonderbeauftragte zurück und sagte:

„Das steht nicht zur Diskussion. Es liegt in der Verantwortung des Finanz- und Handelsministeriums, budgetneutrale Wege zur Aufstockung der Reserve zu finden.“

Zum Krypto-Gipfel waren zahlreiche namhafte Exponenten der Branche angereist. Sogar der Weltfußballverband FIFA war vertreten, weil dieser einen eigenen Krypto-Token vorstellen wollte.

Als prominente Vertreter der Branche fanden sich auch Michael Saylor (MicroStrategy), Brian Armstrong (Coinbase), Brad Garlinghouse (Ripple) und Vladimir Tenev (Robinhood) ein.

Sektor systematisch schikaniert? Trump kündigt Trendwende an

Präsident Trump drückte seine Solidarität aus und erklärte, die Biden-Regierung habe den Sektor gezielt schikaniert. Man habe Banken dazu gedrängt, Konten von Krypto-Unternehmen zu sperren und Transfers an Kryptobörsen zu blockieren. Der Präsident äußerte:

„Viele Menschen haben wirklich gelitten. Es war absurd, was sie gemacht haben.“

Solche regulatorischen Praktiken würden beendet. Auch mit der „Operation Choke Point 2.0“ werde Schluss sein. Auf deren Grundlage habe man Krypto-Dienstleister aus dem traditionellen Bankensystem ausgeschlossen. Das „Wall Street Journal“ hatte über die erste regulatorische Offensive in der Ära Obamas berichtet. Diese endete 2017, aber die Regierung Biden soll ähnliche Praktiken wiederbelebt haben.

Die demokratische Senatorin Elizabeth Warren reagierte auf Trumps Ankündigung mit einem Brief an David Sacks. Darin äußerte sie Bedenken, dass Trumps Regierung bestimmte Kryptowährungen gezielt bevorzugen könnte. Sie forderte eine Stellungnahme darüber, wie sichergestellt werde, dass weder Trump noch andere Personen aus seinem Umfeld finanziell von der Strategie profitierten.



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