Biontech-Impfstoff soll nach zwei Impfdosen zu fast 96 Prozent wirksam sein
Der Corona-Impfstoff des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer hat laut neuen Daten aus Israel nach zwei Impfdosen eine Wirksamkeit von fast 96 Prozent.
Wie das israelische Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte, wurden bei Geimpften zwei Wochen nach der zweiten Impfdosis 95,8 Prozent weniger Infektionen festgestellt als bei nicht geimpften Menschen. Eine Woche nach der zweiten Dosis lag die Wirksamkeit demnach bei 91,9 Prozent.
Laut der Studie schützt der Impfstoff zwei Wochen nach der zweiten Dosis zudem zu 99,2 Prozent vor einer schweren Erkrankung und zu 98,9 Prozent vor einem tödlichen Verlauf.
Die israelische Impfkampagne gilt als die erfolgreichste der Welt. In Israel, das rund neun Millionen Einwohner hat, haben nach neuen Angaben des Gesundheitsministeriums bereits 4,25 Millionen Menschen mindestens eine Corona-Impfdosis erhalten.
2,88 Millionen Menschen haben bereits beide für eine vollständige Immunisierung notwendigen Impfdosen bekommen. Inzwischen können alle Menschen ab 16 Jahren einen Impftermin vereinbaren.
Daten sollen 1,7 Millionen Corona-Geimpften basieren
Die Untersuchung soll auf den Daten von 1,7 Millionen Geimpften basieren und sei von den Unternehmen zusammen mit dem israelischen Gesundheitsministerium vorgenommen worden. Sie soll noch nicht veröffentlicht sein, weder als sogenannter Preprint noch in einem wissenschaftlichen Fachmagazin. Die Veröffentlichung soll aber noch erfolgen.
Die Unterlagen wurde israelischen Journalisten des Internetportals „ynet“ zugespielt. Auch der Deutschen Presse-Agentur soll sie vorliegen.
Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hofft nach der Nachricht aus Israel, dass sich mit dem Impfstoff von Pfizer und Biontech eine Herdenimmunität erreichen lässt. Im Gespräch mit der „Bild am Sonntag“ äußert er dazu:
„Diese Auswertungen sind von großer Bedeutung. Sie sind der erste klare Hinweis darauf, dass man sich nach der Impfung nicht ansteckt und auch nicht ansteckend ist“. Damit würde die Impfung eine Herdenimmunität tatsächlich ermöglichen – „und die Rückkehr zum normalen Leben möglich machen“.
Israel hat das erste Impfen der über 50-jährigen Bevölkerung fast abgeschlossen
Laut Regierungschef Benjamin Netanjahu sollen in zwei Wochen 95 Prozent der rund neuen Millionen Bürger ab dem Alter von 50 Jahren geimpft sein. In Deutschland erhielten bisher knapp 3,2 Millionen Menschen eine erste und knapp 1,7 Millionen auch eine zweite Impfung.
Israels Corona-Beauftragter Nachman Asch sagte dem Armeesender am Sonntag, die Daten seien mit Vorsicht zu genießen, berichtet die „Welt“. Man wisse noch nicht genug über Infektionen, das sei die große Unbekannte. Es sei klar, dass die Impfung schwere Krankheitsverläufe verhindere. Man wisse aber nicht, inwieweit sie verhindere, dass Geimpfte das Virus in sich tragen und weitergeben würden. Er hoffe, dass man in den kommenden Wochen mehr darüber herausfinden werde.
Am Sonntag führte Israel Erleichterungen für seine Bürger ein, die gegen das Coronavirus geimpft oder nach einer Erkrankung genesen sind. Mit einem Grünen Pass dürfen sie nun unter anderem Fitness-Studios, Hotels, Theater oder Sportereignisse besuchen. Laut Aussage des israelischen Gesundheitsministers Juli Edelstein könnten nun mehr als 3,2 Millionen Israelis ab sofort diese Vorteile genießen. Ziel sei es, die Wirtschaft im Land wieder anzukurbeln.
(afp/er)
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