Biden will „Rennen bis zum Ende durchziehen“

Einige demokratische Abgeordnete und Kommentatoren versuchen, Biden aus dem Rennen um die Präsidentschaft zu drängen. Biden antwortete darauf nun mit einem Brief, in dem er betonte, er sei „der beste Kandidat [...], um Donald Trump zu schlagen“.
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Will sich nicht aus dem Rennen werfen lassen: US-Präsident Joe Biden begrüßt Unterstützer und Freiwillige beim Besuch eines Wahlkampfbüros in Philadelphia am 7. Juli 2024.Foto: Saul Loeb/AFP via Getty Images
Von 10. Juli 2024

Demokratische Abgeordnete und Senatoren, die gerade aus einer Feiertagspause zurückgekehrt waren, wurden am 8. Juli von einem eindringlichen Brief von Präsident Joe Biden erwartet.

Er habe nicht die Absicht, von seinem Amt zurückzutreten, und wolle „dieses Rennen bis zum Ende durchziehen“, hieß es darin.

Am selben Morgen bekräftigte Biden in der Sendung „Morning Joe“ des US-Senders „MSNBC“ seine Haltung. „Ich werde nicht aufgeben“, sagte er.

„Ich würde nicht kandidieren, wenn ich nicht absolut überzeugt wäre, dass ich der beste Kandidat bin, um Donald Trump zu schlagen“, sagte er in dem Interview. „Es ist mir egal, was diese großen Namen denken.“ Der Präsident bezog sich damit auf Medienorganisationen und Kommentatoren, die ihn kürzlich aufgefordert hatten, aus dem Rennen auszusteigen.

Medien haben sich „geirrt“

Biden kritisierte, dass die Medien seine Leistung unterschätzt hätten. „Sie lagen 2020 falsch“, sagte er. „Sie haben sich 2022 bei der roten Welle geirrt.“

Er forderte die Kommentatoren auf, ihn genau zu beobachten und zu sehen, wie die Wähler während seiner Wahlkampftour auf ihn reagieren, und sich dann eine Meinung zu bilden.

Der Gouverneur von Maryland, Wes Moore, der Biden weiterhin unterstützt, kritisierte die jüngsten Forderungen von Medien und Abgeordneten, der Präsident solle zurücktreten, als „undemokratisch“.

„Das amerikanische Volk hat gesprochen. Er ist der Kandidat. Jeder Versuch, ihm das wegzunehmen, ist eine Missachtung des demokratischen Prozesses“, sagte er der Epoch Times.

Seit dem ersten TV-Duell gegen Donald Trump hat Biden aktiv um Unterstützung geworben. Im Rahmen dieser Bemühungen nahm er nach Angaben der Biden-Kampagne am 8. Juli zusammen mit Moore an einer Telefonkonferenz mit seinem Spendenkomitee, dem Biden Victory Fund National Finance Committee, teil.

In dem Gespräch sei es darum gegangen, sich auf die Zukunft zu konzentrieren und die Vision des Präsidenten zu hören, sagte Moore.

„Ich glaube, die Teilnehmer des Telefonats wussten seine Ehrlichkeit zu schätzen, dass er keinen guten Abend hatte“, sagte er mit Blick auf das Abschneiden des Präsidenten beim Fernsehduell am 27. Juni.

Enttäuscht von den „Eliten“

„Ich bin so enttäuscht von den Eliten […] in der Partei“, sagte Biden in einem Interview mit „MSNBC“, „sie glauben, sie wüssten so viel mehr.“

Er forderte sie auf, ihn auf dem Parteitag im August in Chicago herauszufordern, sollten sie ihn aus dem Rennen um die Präsidentschaft werfen wollen.

In seinem Brief wandte sich der Präsident auch an die Sponsoren.

„Es ist mir egal, was die Millionäre denken“, schrieb er.

Mehrere Großspender der Demokratischen Partei haben die Bemühungen unterstützt, Biden zum Verzicht auf eine Wiederwahl zu bewegen. Zu diesen Spendern gehören Abigail Disney, eine Erbin des Unterhaltungskonzerns Disney, Ari Emanuel, ein prominenter Hollywood-Personalvermittler, und Reed Hastings, Mitbegründer von Netflix.

Weitere Unterstützer seiner Wiederwahlkampagne sind Reid Hoffman, Mitbegründer von LinkedIn, die Immobilienerbin Amy Goldman Fowler, der Milliardär Mark Cuban und Alex Soros, Sohn des Milliardärs George Soros.

In dem Brief an die Demokraten im Kongress forderte Biden sie auf, sich zusammenzuschließen und als geeinte Partei voranzuschreiten.

„Wir haben noch 42 Tage bis zum Parteitag der Demokraten und 119 Tage bis zu den Wahlen. Jede Schwächung der Entschlossenheit oder Unklarheit über die vor uns liegende Aufgabe hilft nur Trump und schadet uns“, schrieb Biden in dem Brief.

Bidens Arzt: Keine neurologische Störung

Als Antwort auf Medienanfragen veröffentlichte Bidens Arzt, Kevin O’Connor, am 8. Juli einen ausführlichen Brief, in dem er die Gründe für die häufigen Besuche des Neurologen Dr. Kevin Cannard im Weißen Haus im vergangenen Jahr erläuterte.

„Wie ich in jedem der medizinischen Berichte des Präsidenten geschrieben habe, besucht der Präsident bei seiner jährlichen Untersuchung ein Team von Spezialisten, darunter Optiker, Zahnärzte, Orthopäden (Fuß und Knöchel), Orthopäden (Wirbelsäule), Physiotherapeuten, Neurologen, Schlafmediziner, Kardiologen, Radiologen und Dermatologen“, schrieb Dr. O’Connor.

„Dr. Cannard war der Neurologe, der Biden bei jeder seiner jährlichen Vorsorgeuntersuchung untersuchte. Die Befunde wurden jedes Mal veröffentlicht, wenn ich die Ergebnisse der jährlichen Untersuchung des Präsidenten bekannt gegeben habe.“

Er bezog sich dabei auf die jüngste Untersuchung, die er in seinem Schreiben vom Februar beschrieben hatte und die bestätigte, dass der Präsident keine Symptome einer neurologischen Störung, einschließlich der Parkinson-Krankheit, aufwies.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Biden Determined to Stay in 2024 Race, Urges Democrats to Move Forward“. (deutsche Bearbeitung jw)



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