Biden stimmt Ausbildung von Ukrainern an F-16-Kampfjets zu

Die Ukrainer fordern seit langem Kampfjets westlicher Bauart – vor allem geht es um den US-Typ F-16. Die Amerikaner sperrten sich bis zuletzt dagegen. Doch nun gab Biden beim G7-Gipfel „grünes Licht“.
US-Präsident Joe Bide am Rande des G7-Gipfels im japanischen Hiroshima
US-Präsident Joe Bide am Rande des G7-Gipfels im japanischen HiroshimaFoto: Kiyoshi Ota/Pool Bloomberg/AP/dpa
Epoch Times19. Mai 2023

US-Präsident Joe Biden hat grünes Licht gegeben für die Ausbildung ukrainischer Piloten an Kampfjets vom amerikanischen Typ F-16. Das sagte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter am Freitag am Rande des G7-Gipfels im japanischen Hiroshima. Eine Entscheidung über eine Lieferung von Kampfjets an die Ukraine solle zu einem späteren Zeitpunkt folgen.

Biden habe die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten bei den Beratungen am Freitag informiert, dass die Vereinigten Staaten „die Ausbildung ukrainischer Piloten an Kampfflugzeugen der vierten Generation, einschließlich der F-16, unterstützen werden“, sagte der Regierungsbeamte. Während die Ausbildung laufe, werde die Koalition von Ländern, die sich an dieser Anstrengung beteilige, entscheiden, „wann wir tatsächlich Jets bereitstellen, wie viele wir bereitstellen und wer sie bereitstellen wird“.

Bislang nur Kampfjets sowjetischer Bauart

Die Ausbildung werde außerhalb der Ukraine an Standorten in Europa stattfinden und Monate dauern. „Wir hoffen, dass wir in den kommenden Wochen mit dieser Ausbildung beginnen können“, sagte der US-Regierungsmitarbeiter weiter.

Die Ukrainer bitten seit langem um Kampfjets westlicher Bauart für die Verteidigung ihres Landes gegen den Angreifer Russland. Sie haben bislang aus dem Westen lediglich Kampfjets sowjetischer Bauart vom Typ MiG-29 erhalten. Die Streitkräfte des Landes wünschen sich allerdings Flugzeuge westlicher Bauart – allen voran in den USA gebaute F-16. Der Jet gilt als Multitalent, das in großer Stückzahl vorhanden ist und in vielen Staaten genutzt wird.

Die US-Regierung hatte die Forderungen bislang abgewiesen. Als Herstellerland kommt den Vereinigten Staaten aber eine Schlüsselrolle zu – nicht nur wegen ihrer eigenen großen Bestände. Die USA müssen auch jeden Export von F-16 aus den Beständen der Verbündeten genehmigen. Und sie haben wegen der sensiblen Technologie der Jets auch Mitsprache, wer daran ausgebildet wird. Zuletzt hatten mehrere europäische Staaten verstärkt Druck gemacht, bei der Frage auf Kiew zuzugehen.

Selenskyj: Einige arabische Länder verschließen die Augen vor russischer Invasion

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mehreren arabischen Ländern vorgeworfen, die russische Invasion in seinem Land zu ignorieren. „Leider gibt es auf der Welt und hier unter Ihnen einige, die die Augen vor Gefängnissen und illegalen Annexionen verschließen“, sagte Selenskyj am Freitag in einer Rede auf einem Gipfeltreffen der Arabischen Liga in Saudi-Arabien. Er forderte die Staats- und Regierungschefs in der Region auf, den Krieg „ehrlich zu betrachten“.

Selenskyj hob hervor, wie sich der Krieg in der Ukraine auf Muslime auf der Halbinsel Krim ausgewirkt habe, die Russland 2014 annektiert hat. Die Krim habe als erstes „unter der russischen Besatzung zu leiden“ gehabt, sagte er. Bis heute seien „die meisten derjenigen, die auf der besetzten Krim Repressionen ausgesetzt sind, Muslime“.

Bereits bei seiner überraschenden Ankunft in Dschidda hatte Selenskyj im Online-Dienst Telegram mit Blick auf die Krimtataren geschrieben, er wolle auf den nötigen „Schutz der muslimischen ukrainischen Gemeinschaft“ auf der Krim hinweisen.

Der ukrainische Präsident dankte zudem dem saudiarabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman für die Unterstützung der „territorialen Integrität“ der Ukraine.

Der Besuch Selenskyjs bei dem Gipfel der Arabischen Liga ist der erste in der Golfregion seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen sein Land im Februar 2022. Ein Vertreter der Arabischen Liga sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Einladung sei von Saudi-Arabien ausgesprochen worden, nicht von der Arabischen Liga selbst. Saudi-Arabien reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage nach einem Kommentar.

Der ukrainische Präsident wird auch bei dem bis Sonntag angesetzten G7-Treffen in Japan erwartet, wie es aus diplomatischen Kreisen am Freitag in Hiroshima hieß. Das offizielle G7-Programm hatte ursprünglich vorgesehen, dass Selenskyj am Sonntag per Video-Schalte zu den Gipfelteilnehmern spricht. (dpa/afp/er)

 



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