Biden, Macron, Scholz, Selenskyj, König Charles III.: Großes Gedenken 80 Jahre nach D-Day
Zu einem großen internationalen Gedenken an die Landung der Alliierten in der Normandie im Zweiten Weltkrieg werden an der nordfranzösischen Küste zahlreiche Staats- und Regierungschefs aus aller Welt erwartet.
An der Feier zum 80. Jahrestag des sogenannten D-Days beteiligt sind neben US-Präsident Joe Biden, Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sowie Großbritanniens König Charles III. und das niederländische Königshaus.
Vertreter Russlands wurden anders als zunächst geplant nicht zu dem Gedenken eingeladen.
D-Day als Auftakt der Befreiung Westeuropas von Nazi-Herrschaft
Am 6. Juni 1944 waren die Soldaten der Alliierten an den Stränden der Normandie gelandet. Der D-Day markierte den Auftakt der Befreiung Frankreichs und Westeuropas von der Nazi-Herrschaft („Operation Overlord“). Er steht aber auch für ein unmenschliches Blutvergießen, Zehntausende Tote und Verwundete.
Zur Streitmacht der Alliierten gehörten damals vor allem US-Amerikaner, Briten, Kanadier, Polen und Franzosen. Etwa 3.100 Landungsboote mit mehr als 150.000 Soldaten machten sich auf den Weg nach Nordfrankreich.
Das Gedenken wird am Strand von Saint-Laurent-sur-Mer am sogenannten Omaha Beach organisiert, einem der Strandabschnitte, an dem die von Großbritannien aus kommenden Alliierten damals eintrafen. Auch einige hochbetagte Veteranen haben sich zu den Feierlichkeiten auf den Weg in die Normandie gemacht.
Bereits am Mittwoch gab es Gedenkveranstaltungen in Großbritannien und in Frankreich. Präsident Macron hob den Einsatz französischer Widerstandskämpfer an der Seite der Alliierten hervor.
„Die Tapferkeit und Entschlossenheit dieser vereinten Kämpfer spielte eine wichtige Rolle bei der Befreiung unseres Landes. Ihre heldenhaften Taten hinterlassen einen unauslöschlichen Eindruck in unserer Geschichte“, sagte Macron in Plumelec.
König Charles III. erinnerte im südenglischen Portsmouth an den Mut und die Widerstandskraft der damaligen Soldaten. „Es ist unsere Pflicht sicherzustellen, dass wir und künftige Generationen nicht ihren Dienst vergessen und ihr Opfer, um die Tyrannei durch Freiheit zu ersetzen.“
Tausende Tote und Verwundete auf beiden Seiten
Die Deutschen hatten im betroffenen Küstenabschnitt nur etwa 50.000 Infanteristen und wenige Flugzeuge zur Verfügung. Weiter nördlich, wo das Landungsunternehmen irrtümlich erwartet wurde, war der Großteil der Divisionen des deutschen Westheeres stationiert.
Im D-Day-Bereich waren die Strände nur lückenhaft gesichert. Die Alliierten gingen in den Morgenstunden an fünf Küstenabschnitten mit den Decknamen Utah, Omaha, Gold, Juno und Sword östlich von Cherbourg an Land.
Erst nach sechs Tagen gelang es Hitlers Gegnern, die Brückenköpfe zu einer Front von etwa 100 Kilometern Länge zu verbinden.
Am Abend des D-Day registrierten die Alliierten Verluste von rund 12.000 Mann, darunter etwa 4.400 Tote. Die Zahl der deutschen Verwundeten, Vermissten und Gefallenen wird auf 4.000 bis 9.000 Mann geschätzt.
Im weiteren Verlauf der „Operation Overlord“ sollen bis zur Eroberung von Paris im August 200.000 Deutsche und 70.000 Verbündete ums Leben gekommen sein. In der verwüsteten Normandie starben bis zu 20.000 Zivilisten. (dpa/red)
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