Beleidigung des Islam: Weil Frau sich über Moschee-Lärm beschwerte muss sie 1,5 Jahre ins Gefängnis

Weil die Lautsprecher der Moschee in ihrer Nachbarschaft so laut dröhnten, dass eine Buddhistin in Indonesien Ohrenschmerzen bekam, bat sie, die Lautstärke etwas herunterzudrehen. Jetzt wurde sie für diese "Beleidigung des Islam" schuldig gesprochen. Der Fall hatte zu wütenden Übergriffen von Muslimen auf buddhistische Tempel geführt.
Epoch Times21. August 2018

Eine 44-jährige Buddhistin wurde am Dienstag in Indonesien wegen Beleidigung des Islam schuldig gesprochen und zu 1,5 Jahren Gefängnishaft verurteilt.

Doch was hatte die Frau Schreckliches getan?

Sie hatte eine Moschee in ihrer Nachbarschaft gebeten, die Lautstärke ihrer Lautsprecher zu verringern, weil sie von den lauten Gebetsrufen Ohrenschmerzen bekomme.

Folge: Angriffe auf buddhistische Tempel

Das Gericht in Medan auf der Insel Sumatra betonte, die Beschwerde der Frau vor zwei Jahren habe Unruhen und wütende Angriffe von Muslimen auf buddhistische Tempel ausgelöst.

Doch anstatt die Randalierer und Unruhestifter zu bestrafen, wurde die Buddhistin verurteilt. Der Anwalt der Frau kündigte Berufung gegen das Urteil an.

Willkür und Blasphemie-Gesetz

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisierte das Urteil als „aberwitzigen Gerichtsentscheid“ und eklatanten Verstoß gegen die Meinungsfreiheit. Die Entscheidung der Richter sei ein weiteres Beispiel dafür, dass das umstrittene Blasphemie-Gesetz im mehrheitlich muslimischen Indonesien zunehmend willkürlich angewendet werde. (afp/sm)



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