Beschädigtes Stromkabel: Auch finnische Transportbehörde untersucht „Eagle S“

Die finnische Transport- und Kommunikationsbehörde Traficom plant, den Öltanker „Eagle S“ zu inspizieren, der im Zusammenhang mit der Beschädigung des Unterseekabels Estlink 2 in der Ostsee steht. Hier sind die wichtigsten Details.
Ist die Eagle S Schuld an der Beschädigung von Estlink 2?
Ist die „Eagle S“ Schuld an der Beschädigung von Estlink 2?Foto: Jussi Nukari/Lehtikuva/dpa
Epoch Times2. Januar 2025

Die finnische Transportbehörde Traficom hat nach dem mutmaßlichen Sabotageakt gegen ein Unterwasserstromkabel in der Ostsee eigene Ermittlungen zum Tanker „Eagle S“ eingeleitet. Es solle dabei unter anderem eine „Kontrollinspektion“ geben, kündigte am Donnerstag Traficom-Chefin Sanna Sonninen an. Die zeitgleich stattfindenden Ermittlungen der Polizei würden nicht behindert.

An dem Stromkabel Estlink 2 zwischen Finnland und Estland war am ersten Weihnachtstag ein Schaden festgestellt worden, die finnischen Behörden leiteten daraufhin Ermittlungen wegen Sabotageverdachts ein.

Die Polizei ermittelt konkret gegen sieben Matrosen des im russischen St. Petersburg gestarteten Tankers „Eagle S“. Gegen sie wurde ein Ausreiseverbot verhängt. Möglicherweise könnten Ermittlungen gegen weitere Personen aufgenommen werden, wie die finnische Generalstaatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte.

Dutzende Kilometer lange Schleifspur am Meeresboden

Das unter der Flagge der Cook-Inseln fahrende Öltanker gehört nach Einschätzung der finnischen Zollbehörde zur sogenannten russischen Schattenflotte, mit der Moskau das vor zwei Jahren im Zuge des Ukraine-Krieges verhängte Öl-Embargo umgeht. Für die Schattenflotte nutzt Russland unter fremder Flagge fahrende Tanker, um ungeachtet der internationalen Sanktionen Rohöl und Ölprodukte zu exportieren.

Die finnischen Behörden vermuten, dass der Anker der „Eagle S“ das am Boden der Ostsee verlaufende Kabel beschädigt hat. Finnland hatte den Tanker daher gestoppt, in finnische Gewässer eskortiert und beschlagnahmt. Am Montag entdeckten die Ermittler nach eigenen Angaben eine dutzende Kilometer lange Schleifspur am Meeresboden.

Seit Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 sind in der Ostsee bereits mehrere Bestandteile der Telekommunikationsinfrastruktur beschädigt worden. Experten gehen davon aus, dass dies auf hybride Angriffe Russlands gegen den Westen zurückgeht. Mit hybriden Angriffen sind verdeckte Attacken staatlicher oder nicht-staatlicher Akteure gemeint, die oft nicht aufgeklärt werden können. (afp/red)



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