Immer mehr Asylbewerber aus der Türkei werden als Flüchtlinge anerkannt
Immer mehr Asylbewerber aus der Türkei werden in Deutschland als Flüchtlinge anerkannt oder erhalten zumindest Schutz vor Abschiebung zugebilligt. Das geht nach einem Bericht der Oldenburger „Nordwestzeitung“ vom Mittwoch aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor.
Die sogenannte Gesamtschutzquote stieg demnach im September um mehr als zehn Prozentpunkte auf 36,6 Prozent.
Diese Quote umfasst Anerkennungen als Flüchtlinge nach dem Asylrecht im Grundgesetz oder auf Grundlage der UN-Flüchtlingskonvention sowie die Gewährung von eingeschränktem sogenannten subsidiären Schutz und die Feststellung von Abschiebeverboten. Noch im März hatte diese Quote für Schutzsuchende aus der Türkei nur bei 8,7 Prozent gelegen.
Die sogenannte bereinigte Schutzquote, die nur inhaltlich bereits geprüfte Anträge umfasst, stieg dem Bericht zufolge im September sogar auf 43,9 Prozent. Zugleich stieg von Juni bis September auch die Zahl der Asylbewerber um mehr als 100 Prozent auf 1016 an.
„Die immer höhere Zahl der Asylbewerber und die größere Quote von anerkannten Flüchtlingen trägt der systematischen Verfolgung von Andersdenkenden in der Türkei und der Zerstörung des Rechtsstaats dort Rechnung“, sagte dazu die Linken-Abgeordnete Sevim Dagdelen der „Nordwestzeitung“.
Sie forderte die Bundesregierung auf, sich mit Blick auf die Menschenrechtslage in der Türkei beim EU-Gipfel Ende der Woche für eine Suspendierung der EU-Beitrittsgespräche mit dem Land stark zu machen. „Die Hilfsgelder für Erdogan müssen gestoppt werden, ein ‚Weiter so‘ darf es mit einer Diktatur, die massenhaft Menschen in die Flucht zwingt, nicht geben“, verlangte Dagdelen. (afp)
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