Hamas hat Finanzimperium außerhalb Gazas aufgebaut
Das geht aus Dokumenten, über die die „Welt am Sonntag“ berichtet, sowie Informationen eines früheren Beamten des israelischen Geheimdienstes hervor. Demnach umfasst das geheime Portfolio der Terrororganisation zwischen 30 und 40 Firmen, die vor allem im Bausektor und Immobiliengeschäft tätig sind.
Diese von der Hamas kontrollierten Unternehmen sitzen in der Türkei, Katar, Algerien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und im Sudan. „Das ist das goldene Sicherheitsnetz für die Führungsriege der Hamas und ihre Familien“, sagte der Finanzermittler. „Kein Cent davon ist in den Gazastreifen geflossen.“
Während die eigene Bevölkerung in dem abgeriegelten Gebiet unter den Konsequenzen des Hamas-Angriffs auf Israel leidet, Wasser, Benzin und Brot rationiert sind, residieren die Hamas-Bosse wie Ismail Haniyeh, Khaled Maschal, Saleh al-Arouri und andere in Luxushotels im Ausland und verfügen über Bankkonten auf der ganzen Welt.
Nach weiteren geheimen Dokumenten, welche der „Welt am Sonntag“ einsehen konnte, hat die Hamas-Führung Zugriff auf Dutzende Konten bei türkischen Banken wie etwa der Türkiye Finans, Albaraka, Kuveyt Türk, Vakif Katilim und der staatseigenen Bank Ziraat Katilim, welche in Euro und US-Dollar geführt werden. Die Hamas hat bereits vor rund zwei Jahrzehnten damit begonnen, Spendengelder in ausländische Firmen, statt in die zivile Infrastruktur des Gazastreifens zu investieren.
„Sie haben ganz bewusst einen finanziellen Sicherheitsschirm aufgebaut, für den Tag, an dem Saudi-Arabien, Katar oder die Türkei ihre finanzielle Unterstützung für die Hamas einstellen“, sagte der Geldwäsche-Experte. Demnach begannen die Hamas-Bosse den Aufbau ihres geheimen Firmen-Portfolios zunächst in Saudi-Arabien.
Doch als die Golf-Monarchie begann, gegen die Geschäfte der Hamas vorzugehen, verlegten sie ihr Finanzbüro in die Türkei. Der Boss des Finanzapparats der Hamas ist Zaher Ali Moussa Jabarin.
Jabarin war einer von mehr als tausend verurteilten palästinensischen Terroristen, die Israel 2011 gegen den von der Hamas entführten Soldaten Gilad Shalit austauschte. Zusammen mit mehreren anderen freigelassenen Terroristen siedelte er später in die Türkei um. Jabarin wohnt dort, pflegt aber häufige Besuche im Libanon, in Katar und im Iran. Er besitzt einen katarischen Pass und ist der Verbindungsmann der Hamas zum Iran. Jabarin hilft den Hamas-Oberen bei der Gründung von Unternehmen, der Beschaffung von Visa und dem Erwerb von Gewerbeimmobilien in der Türkei. (dts)
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