Bericht der chinesischen Botschaft in Washington „mehr als lächerlich“

Titelbild
Gao Zhisheng in seinem Büro in Peking im November 2005 (Verna Yu/AFP/Getty Images)
Von 12. Oktober 2009

Professor Donald C. Clarke von der juristischen Fakultät der George Washington Universität erklärt in seinem Blog: „Die Nachricht, dass Chinas Menschenrechtsanwalt Gao Zhisheng von den Behörden nicht misshandelt wird, ist lächerlich.“

Gao, der sich unentwegt für unterdrückte Gruppen wie Falun Gong Anhänger und Christen eingesetzt hat, ist seit 2005 von den chinesischen Behörden belästigt, gefoltert und inhaftiert worden.

Im Februar dieses Jahres haben die Behörden Gao aus seiner Wohnung geholt und seitdem hat ihn niemand mehr gesehen. Kurz nach Gaos Verschwinden entkamen seine Frau und seine beiden Kinder in die Vereinigten Staaten und leben jetzt in New York.

Ab 2004 schrieb Gao mehrere offene Briefe an die Führer des chinesischen Regimes, in denen er ihren Umgang mit den Menschenrechten kritisierte, vor allem ihre Verfolgung der Falun Gong Anhänger. 2007 schrieb er auch einen offenen Brief an den Kongress der Vereinigten Staaten und in diesem Jahr gab er einen erschütternden Bericht über seine 50 Tage andauernde Folterung heraus, der er im Jahre 2008 unterworfen war, während das Regime ihn gefangen hielt.

John Kamm von der Duihua Foundation erklärte auf Grund von Informationen, die er von der chinesischen Botschaft in Washington erhalten hatte, dass Gao nicht misshandelt worden sei und dass er sein Heimatdorf im Juni habe besuchen dürfen. Auf einer Anhörung des CECC (Congressional Executive Commission on China) mit dem Thema: „Menschenrechte und der Rechtsstaat China“ sprach Kamm am vergangenen Mittwoch in Washington D.C.

„Ende Juni durfte Gao Zhisheng in sein Heimatdorf in der Provinz Shaanxi zurückkehren, um seine Vorfahren zu ehren“, sagte Kamm und stützte sich dabei auf Informationen, die er von der chinesischen Botschaft erhalten hatte. „Er wird nicht misshandelt und keinen rechtlichen Zwangsmaßnahmen unterworfen.“

Auch Clarke sagte auf der Anhörung des CECC aus und erklärte in seinem Blog: „Die Behauptung, dass er keinen ‚rechtlichen Zwangsmaßnahmen‘ unterworfen wird, ist natürlich mehr als lächerlich und steht in Widerspruch zu dem Begriff, dass es ihm ‚erlaubt‘ war, zu seinem Heimatdorf zurückzukehren.“

Teng Biao, ein Pekinger Rechtsgelehrter und Rechtsaktivist, berichtete, dass Gao im Juli kurz Kontakt mit seiner Familie hatte.

Doch Gaos Frau, Geng He, publizierte am 3. Oktober einen öffentlichen Brief mit dem Titel: „Gao Zhisheng, mein Ehemann und Vater meiner Kinder – wo bist Du?“ Sie schrieb, dass sie und ihre Kinder sich schreckliche Sorgen um Gao machten, weil sie während der letzten 10 Monate nichts von ihm gehört hatten und weil sie nicht wussten, ob er noch lebe oder nicht.

Clarke erklärte, dass die Information, die bei der Anhörung gegeben wurde, eine Art von Fortschritt darstelle. „Die chinesische Regierung gibt jetzt wenigstens zu, dass sie Informationen über Gao hat.“

 

Originalartikel (englisch): http://www.theepochtimes.com/n2/content/view/23611/

 

 



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