Bemannter „Starliner“ an ISS angekommen – im zweiten Anlauf
Der mit zwei NASA-Astronauten besetzte „Starliner“ ist an der Internationalen Raumstation ISS abgekommen. Das Raumschiff konnte nach Problemen mit den Triebwerken erst im zweiten Anlauf an die ISS andocken, wie Live-Bilder der US-Raumfahrtbehörde NASA zeigten. Das Team habe die Herausforderung sehr gut gemeistert, sagte NASA-Manager Steve Stich später bei einer Pressekonferenz.
Nach dem Andocken stiegen die NASA-Astronauten Barry Wilmore und Suni Williams aus und trafen auf die anderen an Bord der ISS stationierten Astronauten. „Was immer es hier für uns zu tun gibt, wir sind bereit“, sagte Wilmore bei einer kurzen Begrüßungszeremonie. Er und Williams sollen rund eine Woche an Bord der ISS bleiben.
Zuvor waren an dem Raumschiff zwei neue Helium-Lecks aufgetreten. Bereits vor dem Start war ein Helium-Leck entdeckt worden, das aber nach Einschätzung der Nasa keine Gefahr für den Flug darstellte. Alle drei Lecks würden nun beobachtet, Ventile seien geschlossen worden und das Raumschiff sei weiter stabil, hieß es von der NASA.
US-Vizepräsidentin: „Wichtiger Meilenstein“
Der „Starliner“ ist ein teilweise wiederverwendbares Raumfahrzeug, das aus einer rund drei Meter hohen Kapsel für die Besatzung und einem Servicemodul besteht und im Unterschied zum „Crew Dragon“ von Elon Musks Firma SpaceX nicht auf dem Wasser, sondern auf der Erde landet.
Er war nun nach jahrelangen Verzögerungen erstmals zu einem bemannten Testflug aufgebrochen. US-Vizepräsidentin Kamala Harris sprach von einem „wichtigen Meilenstein“ für die bemannte Raumfahrt. Der Testflug war zuvor wegen verschiedener technischer Probleme an Raumschiff und Rakete mehrfach verschoben worden.
Im Mai 2022 hatte der vom US-Flugzeugbauer Boeing entwickelte und gebaute „Starliner“ erstmals einen erfolgreichen unbemannten Flug zur ISS absolviert und dort vier Tage verbracht – ein wichtiger Test für das Raumschiff.
Künftig soll es als Alternative zur „Crew Dragon“-Raumkapsel Astronauten zur ISS transportieren. Wegen einer Reihe von Problemen liegt das Projekt weit hinter dem Zeitplan. Der „Crew Dragon“ bringt schon seit einigen Jahren regelmäßig Astronauten zur ISS. (dpa/red)
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