Beliebtheit von Vereinen hat viele Motive

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Applaus für den FC St. Pauli – als
Epoch Times16. Juni 2009

Die wohl spannendste Fußballbundesliga-Saison seit Jahren hat ein verändertes Bild der deutschen Fußballlandschaft gezeichnet. Neben dem knappen Meisterschaftsrennen mit dem Überraschungserfolg des VfL Wolfsburg sorgten auch noch weitere Ereignisse für Abwechslung im deutschen Profifußball. So zum Beispiel der Auftritt von Aufsteiger TSG 1899 Hoffenheim in der Hinrunde, die Krise des FC Schalke 04 oder die Leistungsschwankungen von Traditionsvereinen wie dem Hamburger SV, dem FC Bayern oder von Werder Bremen. Wie sich solche Entwicklungen auf den Fußballmarkt auswirken, zeigte eine Fußballstudie von Sportfive. Für diese Untersuchung wurden 2.007 Fußballinteressierte zum Fußball allgemein, zum Sponsoring, zu Events sowie zu ihrer Mediennutzung befragt.

Diese Umfrage ergab, dass die Beliebtheit eines Fußballclubs nicht nur von dessen sportlichem Erfolg abhängt, sondern auch weitere wichtige Faktoren die Sympathiewerte beeinflussen und sie dauerhaft stabil halten können. Demnach bleibt – wie schon in den Jahren zuvor – Werder Bremen sympathischster Verein der Bundesliga. 54 Prozent aller Fußballinteressierten finden den Weser-Club sympathisch, obwohl dieser die schlechteste Saison seit 1999 spielte. Bundesliganeuling Hoffenheim schaffte es als Herbstmeister mit 53 Prozent auf den zweiten Platz. Die Mannschaft spielte in der Hinrunde zwar sehr erfolgreich; das alleine jedoch hätte die allgemeinen Vorbehalte gegenüber dem von Dietmar Hopp finanzierten Verein aber wohl nicht ausräumen können. Entscheidend für die hohen Werte war deshalb sicherlich auch die Art und Weise des Auftritts, denn mit ihrem attraktivem Offensivfußball und sichtbarer Spielfreude bezwangen die jungen Außenseiter selbst etablierte Bundesligavereine.

Die höchsten Sympathiezuwächse im Vergleich zu 2007 verbuchten mit jeweils 13 Prozentpunkten Borussia Dortmund (48 Prozent) und Bayer Leverkusen (38 Prozent). Ähnlich wie Hoffenheim spielte auch Bayer Leverkusen in der Hinrunde offensiven und abwechslungsreichen Fußball. Die Dortmunder profitieren dazu noch vom Image ihres neuen Trainers Jürgen Klopp. Laut Studie ist Jürgen Klopp nach Joachim Löw und Jürgen Klinsmann beliebtester Trainer Deutschlands. Vereinen wie dem FC Bayern oder dem FC Schalke nützte unabhängig von ihrer Leistung und den Turbulenzen ihr klares Profil als Traditionsklub. Ihre Sympathiewerte blieben – trotz diverser Krisen – stabil. Ein weiterer Sympathiefaktor von Rekordmeister Bayern München sind seine Stars. Nach Michael Ballack kamen Philipp Lahm, Lukas Podolski, Bastian Schweinsteiger und Miroslav Klose unter die fünf beliebtesten deutschen Spieler.

Mit knapp 19 Millionen Sympathisanten schaffte es als einziger Fußball-Zweitligist der FC St. Pauli wieder bis in die Top Ten des Rankings. Mit dem Aufstieg in die zweite Liga 2007 hatte der Kiez-Club seine Beliebtheit in der Vorsaison nochmals gesteigert und der Effekt hält bis heute unvermindert an. „Ein sportlicher Erfolg kann Auslöser für steigende Sympathiewerte sein. Um dauerhaft oben zu bleiben, braucht es jedoch mehr“, erklärte Philipp Hasenbein, Geschäftsführer von Sportfive. „Zu einem positiven Image tragen vor allem Personen und ein trennscharfes, charakteristisches Vereinsprofil bei.“ Das beweist zum Beispiel auch der Langzeittrend der Sympathiewerte beim 1. FC Nürnberg: Nachdem der Club 2007 den DFB-Pokal gewann, stiegen die Sympathiewerte auf 27 Prozent, und selbst nach dem Abstieg in die zweite Liga finden immer noch ein Viertel aller Fußballinteressierten den Verein aus dem Fränkischen sympathisch. (stan)



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