Belgrad wirft Kosovo gezielte Vertreibung der Serben vor
Der serbische Präsident Alexander Vucic hat den kosovarischen Behörden vorgeworfen, die Serben aus dem Kosovo „vertreiben“ zu wollen. Die massiven Zölle und Pläne zum Aufbau einer Armee hätten „zum Ziel, die Serben aus dem Kosovo zu vertreiben“, kritisierte er am Dienstag in einer Mitteilung der Präsidentschaft.
Vucic bezeichnete das Verhalten Pristinas als „unverantwortlich“, es könne „zu einer Katastrophe führen“. „Offensichtlich will irgendjemand Serbien gezielt in einen Konflikt stürzen“, erklärte er weiter. Über das Problem sprach die serbische Führung auch mit seinen Unterstützern im UN-Sicherheitsrat, den Vertretern Chinas und Russlands in Belgrad.
Am 14. Dezember will das kosovarische Parlament in zweiter Lesung Pläne zum Aufbau einer Armee prüfen. Dagegen protestieren sowohl Serben als auch Kosovo-Serben vehement.
Das Kosovo hatte 2008 einseitig seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt. Etwa 115 Staaten, darunter ein Großteil westliche Länder, haben die Unabhängigkeit inzwischen anerkannt. Serbien betrachtet das Kosovo dagegen nach wie vor als seine Provinz, obwohl die Bevölkerung überwiegend albanisch ist.
Viele Serben sehen jedoch in der Region die Wiege ihrer Kultur und Religion. Die rund 120.000 im Kosovo verbliebenen Serben hielten Belgrad auch nach Kriegsende 1999 die Treue.
Trotz der Kritik aus Brüssel und Washington verteidigte der kosovarische Regierungschef Ramush Haradinaj die Zollentscheidung. „Sie wird in Kraft bleiben, bis Serbien die Unabhängigkeit des Kosovos anerkennt“, bekräftigte er.
Das Kosovo hatte in der vergangenen Woche einen hundertprozentigen Aufschlag auf Importe aus dem Nachbarland Serbien beschlossen. (afp)
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