Belgischer Ex-Premier: EU braucht europäischen Geheimdienst statt tödlicher Kleinstaaterei
Der Chef der Liberalen im Europäischen Parlament, Guy Verhofstadt, hat eine engere Kooperation der EU-Mitgliedstaaten in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik gefordert.
„Wir haben einen europäischen Geheimdienst auf EU-Ebene nötig und eine europäische Verteidigungsunion statt dieser tödlichen Kleinstaaterei, die wir nun erleben“, sagte der frühere belgische Ministerpräsident dem Nachrichtenmagazins „Focus“. Er forderte zudem eine „echte Verwaltung der Eurozone mit eigenem Finanzminister“. Darüber hinaus seien eine „einheitliche Asylpolitik“ sowie „eine echte Grenz- und Küstenwache für unsere Außengrenzen“ nötig.
Mit Blick auf die Brexit-Verhandlungen sagte Verhofstadt, es müsse eine „faire Vereinbarung für alle“ gefunden werden. Parallel zu den Gesprächen mit London müsse die Zukunft der EU vorbereitetet werden. „Es darf nicht nur darum gehen, wie die zukünftigen Beziehungen mit Großbritannien aussehen sollen. Sondern auch darum, welche EU wir haben wollen“, sagte Verhofstadt. Der Belgier ist der Verhandlungsführer des EU-Parlaments bei den Gesprächen über den EU-Austritt Großbritanniens. (afp)
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