Belgien holt sechs Frauen und zehn Kinder aus syrischem Dschihadisten-Camp
Die belgischen Behörden haben zehn Kinder und ihre Mütter aus einem syrischen Gefangenenlager für Dschihadisten geholt.
Die sechs Frauen und ihre Kinder waren am Freitag auf dem Weg nach Belgien, wie die Nachrichtenagentur AFP aus informierten Kreisen erfuhr. Es ist die bislang größte von Belgien organisierte Rückführungsaktion dieser Art seit dem militärischen Sieg über die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) im Jahr 2019.
Die Frauen und Kinder hatten den Angaben zufolge im Lager Roj im Nordosten Syriens gelebt, das von syrischen Kurden bewacht wird. Erwartet wurde, dass die unter Terrorverdacht stehenden Mütter nach ihrer Ankunft in Belgien festgenommen würden. Die Kinder sollten in Sozialeinrichtungen gebracht werden.
Die Rückführung geht auf eine Initiative von Regierungschef Alexander De Croo zurück. Nach dem grünen Licht der belgischen Sicherheitsbehörden Anfang März hatte der flämische Liberale versprochen, „alles zu tun“, um belgische Kinder unter zwölf Jahren aus den Krisengebieten nach Hause zu holen.
Niederlande holte ebenfalls Staatsbürger zurück
Anfang Juni hatten auch die Niederlande vier ihrer Staatsbürger aus einem Lager in der Region zurückgeholt, darunter eine Frau und ihre zwei Kinder sowie ein zwölfjähriges Mädchen. Die Frau wurde bei ihrer Ankunft in den Niederlanden festgenommen. Ihr wird die Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation vorgeworfen.
Die Dschihadistenmiliz IS hatte 2014 weite Teile des Iraks und Syriens überrannt und ein „Kalifat“ ausgerufen, bevor sie im März 2019 militärisch besiegt wurde.
Die syrischen Kurden halten seitdem tausende ausländische Dschihadisten und ihre Angehörigen in Gefängnissen und Lagern fest. Sie verlangen von den Heimatländern die Rücknahme ihrer Staatsbürger.
Die meisten europäischen Länder sträuben sich aber dagegen, insbesondere ihre erwachsenen Staatsangehörigen aus den Gefangenenlagern zurückzuholen. (afp)
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