Belarus schickt Helikopter gegen Protest-Luftballons aus Litauen

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Am 20. September 2017 fliegen Hubschrauber über Soldaten, die während der gemeinsamen russisch-weißrussischen Militärübungen Zapad-2017 (West-2017) auf einem Übungsgelände in der Nähe der Stadt Borissow zu Stellungen laufen.Foto: SERGEI GAPON/AFP über Getty Images
Epoch Times24. August 2020

Aus Solidarität mit den Oppositionsprotesten in Belarus haben Demonstranten aus Litauen am Sonntag Ballons über die Grenze geschickt – was Belarus mit der Entsendung von Militärhubschraubern beantwortete. Ein Helikopter flog dabei nach litauischen Angaben vom Montag über die EU- und Nato-Grenze. Das litauische Außenministerium bestellte deshalb laut Mitteilung den belarussischen Botschafter ein. Demnach sei dem Botschafter eine „Protestnote wegen der Verletzung der Staatsgrenze überreicht“ worden.

Das belarussische Verteidigungsministerium erklärte hingegen, es habe eine „versuchte Verletzung“ seines Luftraums durch „acht Ballons mit regierungsfeindlichen Symbolen“ abgewehrt. „Dank des entschlossenen Handelns der Besatzungen der Mi-24-Hubschrauber der Luftverteidigungskräfte konnte der Flug der Ballons ohne Waffeneinsatz gestoppt werden“, hieß es in der Erklärung des Ministeriums.

Die Ballons waren Teil einer großen Protestaktion in Litauen, die Solidarität mit der Opposition in Belarus ausdrücken wollte. Dort fordern zehntausende Menschen seit zwei Wochen wegen Betrugsvorwürfen bei der Präsidentschaftswahl den Rücktritt des autoritären Machthabers Alexander Lukaschenko. Nur Minuten nach dem Ballon-Vorfall bildeten tausende Demonstranten eine rund 30 Kilometer lange Menschenkette von der litauischen Hauptstadt Vilnius bis zur belarussischen Grenze.

Lukaschenko hatte die EU und die Nato wiederholt beschuldigt, die Proteste in seinem Land gegen ihn zu koordinieren. Deshalb verstärkte er die Truppen an der Westgrenze seines Landes. Die Opposition rund um die nach Litauen geflohene Swetlana Tichanowskaja wirft Lukaschenko allerdings vor, damit nur von der Polizeigewalt gegen die Demonstranten ablenken zu wollen. (afp)



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