Belarus: Schreie aus dem Innenhof – Freigelassene berichten von Stromschocks, Prügel und glühenden Zigaretten
Zahlreiche bei den Protesten gegen die umstrittene Präsidentschaftswahl in Belarus festgenommene Demonstranten haben nach ihrer Freilassung von Folter in der Haft berichtet.
Im Gefängnis seien Teilnehmer der Proteste mit Stromstößen und glühenden Zigaretten misshandelt worden, berichteten Freigelassene am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Sie hätten weder Wasser noch Essen bekommen und seien durch Schlafentzug gefoltert worden. Dutzende Menschen wurden demnach zusammen in kleine Zellen gepfercht.
„Sie haben mir sehr stark auf den Kopf geschlagen. Mein Rücken ist mit blauen Flecken übersät von Schlägen mit dem Schlagstock“, sagte der 25-jährige Maxim Dowjenko. Nach eigenen Worten wurde er festgenommen, obwohl er gar nicht an den Demonstrationen teilgenommen hatte, sondern nur zufällig in der Nähe war.
Der 43-jährige Unternehmer Michail Tschernenkow zeigte AFP unzählige blaue Flecken. Er wurde nach eigenen Worten ebenfalls mit dem Schlagstock verprügelt und mit Stromschlägen gequält.
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte am Donnerstag von Fällen berichtet, in denen festgenommene Demonstranten nackt ausgezogen, geschlagen und mit Vergewaltigung bedroht wurden.
Schreie aus dem Innenhof
In den sozialen Medien kursieren Videos, in denen die Schreie von inhaftierten Demonstranten in den Innenhöfen von Gefängnissen und Polizeistationen zu hören sind.
You can hear screams of the detained in the Akrestina torture house in Minsk, filmed by @euroradio. Residents of the surrounding buildings say those continue through the night. Thousands remain in cells like these across Belarus. This is some Hague Tribunal shit.#FreeBelarus pic.twitter.com/RqaXJyex67
— Maksym Eristavi (@MaximEristavi) August 13, 2020
In einem Video, das in einer Polizeistation in Minsk aufgenommen wurde, bettelt eine halbnackte Frau Polizisten um Gnade an. In einem anderen Video sind nachts Schreie aus einem Gefängnis ebenfalls in Minsk zu hören.
Im Innenhof der Sowetskom-Polizeistation in #Minsk wird eine halbnackte Frau gequält. Sie fleht die Polizisten um Gnade an. Wann die heimliche Aufnahme entstand, ist unklar. #Belarus pic.twitter.com/kXQbtmyVm0
— Jan-Henrik Wiebe (@jan_wiebe) August 12, 2020
Belarussische Staatsmedien veröffentlichten am Dienstag eine Aufnahme, die mehrere junge, offenkundig misshandelte Demonstranten zeigt. Als sie von einer unbekannten Person gefragt werden, ob sie sich wieder an den Protesten beteiligen werden, antworten sie mit: „Nein, niemals.“
In #Belarus, the state TV is showing visibly terrified detained protesters. They were probably beaten up before their public promises to no longer take part in anti-Lukashenka #protests.
This is happening in #Europe in 2020. Just terrible.
— Alex Kokcharov (@AlexKokcharov) August 12, 2020
Die belarussischen Behörden hatten den seit 26 Jahren regierenden Staatschef Alexander Lukaschenko zum klaren Sieger der Präsidentschaftswahl erklärt. Die Opposition wirft ihm massiven Wahlbetrug vor und fordert Lukaschenkos Rücktritt. Die Oppositionskandidatin Swetlana Tichanowskaja flüchtete nach der Wahl aus Furcht vor Repressalien nach Litauen.
Seit der Präsidentschaftswahl in Belarus am Sonntag gibt es dort heftige Proteste. Nach Angaben der Behörden in Minsk wurden dabei bisher mindestens 6700 Menschen festgenommen, zwei Demonstranten starben, Dutzende wurden verletzt. Am Donnerstagabend wurden nach Behördenangaben mehr als tausend Festgenommene wieder freigelassen.
(afp/nh)
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