Bei Indonesiens Merapi-Vulkan-Flüchtlingen

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Foto: Wayan Manuh/The Epoch Times
Von 18. November 2010

Yogyakarta – Die unmittelbare Gefahr, die vom indonesischen Merapi Vulkan ausging, hat nachgelassen, doch neue Schwierigkeiten erwarten Tausende von Flüchtlingen, die noch vor dem Ascheregen der Eruption davongekommen sind. Viele, deren Häuser nicht zerstört wurden, können immer noch nicht zurückkehren, da ihre Häuser sich innerhalb der zur Gefahrenzone ernannten Gegend befinden.

Um ihre Geschichte erzählen zu können, verbrachte ich am 15. November eine Nacht mit den Flüchtlingen im Maguo Harjo Stadion, in Sleman, Yogyakarta.

Das Stadion beherbergt jetzt etwa 9.000 Flüchtlinge, vor wenigen Tagen waren es noch Zehntausende. Viele Evakuierte sind nach Hause zurückgekehrt, einige zogen in Flüchtlingslager in der Nähe ihrer Dörfer, während andere zu Verwandten gingen.

Zelte, die von Freiwilligen und humanitären Organisationen zur Verfügung gestellt wurden, liegen zum größten Teil unbenutzt. Die Flüchtlinge bevorzugen eher das Stadion als vorläufige Bleibe. Mit drei Etagen ist das Stadion in der Lage, die meisten von ihnen unterzubringen.

Matten und Decken sind die Betten der Wahl, doch gibt es einige, die sich nur mit Stoffresten zufrieden geben. Viele Jugendliche, die nicht gewohnt sind, auf dem zu Boden schlafen, haben Stapel von gespendeter Kleidung in Betten umgewandelt.

Es herrscht eine Mischung aus Trauer und Erleichterung in der Menge, man spürt Freude ebenso wie Leid. Einige Menschen bleiben bis Mitternacht wach, beschäftigen sich mit Fernsehen.

Mutirah, eine 32-jährige Mutter von zwei Kindern ist unter den Schlaflosen. „Am Freitag [den 5. November] begann unsere Evakuierung hierher“, sagt Mutirah, die in der Umbulharjo Siedlung lebte, im Kreis Sleman.

Mutirah erzählt, dass ihre Familie bislang keine Schwierigkeiten mit der Lebensmittelversorgung hatte, seit sie in das Lager gekommen sind. Essen ist „immer vorhanden“ und Nudeln und Snacks werden ohne weiteres zur Verfügung gestellt.

Trotz der kleinen Annehmlichkeiten hofft sie, dass ihr Aufenthalt hier bald zur Neige geht. Nach zehn Tagen in dem überfüllten Lager leide sie unter „mumet“ (Stress), Kopfschmerzen und Müdigkeit.

Für die Kinder ist die Situation erträglicher. Nana, eine 16-jährige Oberschülerin, erzählt, ihre Schule sei in der sicheren Zone und läuft noch wie gewohnt, aber da ihr Haus in der Gefahrenzone liegt, sind sie und ihre Eltern im Lager untergekommen. Sie amüsiere sich hier, da es „eine Menge Freunde“ gibt, aber die Trauer und das Leid machen ihr zu schaffen.

Die Essensversorgung ist gut. Nana und ihre Familie erhalten Essenscoupons für drei Mahlzeiten, aber sie nehmen nur Frühstück und Abendessen zu sich. Nachmittags reichen ihnen die vorhandenen Snacks.

Nachdem ich von den verschiedenen Schwierigkeiten der Flüchtlinge erfahren hatte, schlief ich zusammen mit ihnen auf dem Boden, beteiligte mich an ihren Geschichten und an ihrer Warterei.

Originalartikel auf Englisch: Overnight With Merapi Refugees, in the Volcano’s Aftermath

Foto: Wayan Manuh/The Epoch Times

 

 



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