BBC fordert von Taliban Ende der Nachrichten-Blockade

Der Nachrichtensender BBC fordert von der Taliban-Regierung, ihre Nachrichten nicht weiter in Afghanistan zu blockieren. Nicht nur die Zensur, auch die eingeschränkten Frauenrechte in Afghanistan sind ein Thema. So dürfen Frauen dort nur noch in Begleitung eines männlichen Verwandten Flugreisen unternehmen.
Frauen halten bei einer Demonstration Transparente und Schilder hoch, während sie gegen die Einschränkung der Frauenrechte durch die militant-islamistischen Taliban protestieren.
Frauen halten bei einer Demonstration Transparente und Schilder hoch, während sie gegen die Einschränkung der Frauenrechte durch die militant-islamistischen Taliban protestieren.Foto: Mohammed Shoaib Amin/AP/dpa
Epoch Times28. März 2022

Der britische Sender BBC hat die radikalislamische Taliban-Regierung in Afghanistan aufgerufen, die Blockade der Ausstrahlung von BBC-Nachrichten in den Landessprachen rückgängig zu machen. In Afghanistan seien die BBC-Nachrichten auf Paschtu, Persisch und Usbekisch nicht mehr zu empfangen, „nachdem die Taliban unseren TV-Partnern befohlen haben, internationale Sender aus ihren Frequenzen zu nehmen“, erklärte der Chef der Sprachendienste von BBC World Service, Tarik Kafala, am Sonntag.

Er rief die radikalislamische Regierung in Kabul auf, „ihre Entscheidung aufzuheben“ und die Ausstrahlung von BBC-Nachrichten in Afghanistan „sofort“ wieder zu ermöglichen. Kafala hob in seiner Erklärung hervor, dass jede Woche mehr als sechs Millionen Afghanen die BBC-Berichterstattung nutzten. „Es ist entscheidend, dass ihnen der Zugang dazu in der Zukunft nicht verwehrt wird“, mahnte der BBC-Vertreter.

Die UN-Mission in Afghanistan verurteilte die Maßnahme der Taliban gegen internationale Medien als „eine weitere unerfreuliche Entwicklung“. Es handele sich um einen erneuten „repressiven Schritt gegen das afghanische Volk“.

Mangelnde Frauenrechte in Afghanistan

Zur Zeit erregen die Taliban auch mit weiteren Einschränkungen der Frauenrechte Kritik. So wurden weiterführenden Schulen für Mädchen kurz nach ihrer offiziellen Wiederöffnung wieder geschlossen. Tausende afghanische Schülerinnen wurden an ihrem ersten Unterrichtstag seit August nach wenigen Stunden wieder nach Hause geschickt. Außerdem dürfen Frauen in Afghanistan Flugreisen nur noch in Begleitung eines männlichen Verwandten unternehmen.

Die Taliban-Führung habe Fluggesellschaften angewiesen, allein reisende Frauen nicht mehr an Bord zu lassen, sagten Mitarbeiter der afghanischen Airlines Ariana Afghan und Kam Air am Sonntagabend der Nachrichtenagentur AFP. Die Entscheidung sei nach einem Treffen von Vertretern der Taliban, der beiden Fluggesellschaften und der Einwanderungsbehörde am Kabuler Flughafen am Donnerstag getroffen worden.

Das Ministerium für die Förderung der Tugend und die Verhütung des Lasters erklärte, es habe kein solches Verbot erlassen. In einem Brief, den die Führung von Ariana Afghan nach dem Treffen mit den Taliban an das Personal der Fluggesellschaft geschickt hatte, wurde die neue Maßnahme jedoch bestätigt.

„Frauen dürfen weder auf Inlands- noch auf internationalen Flügen ohne einen männlichen Verwandten fliegen“, hieß es in dem Schreiben, von dem AFP eine Kopie vorliegt. Zwei von AFP kontaktierte Reisebüros bestätigten ebenfalls, dass sie keine Tickets mehr für allein reisende Frauen ausstellen.

„Einige Frauen, die ohne einen männlichen Verwandten reisten, durften am Freitag nicht an Bord eines Kam-Air-Fluges von Kabul nach Islamabad gehen“, sagte eine Augenzeugin der Nachrichtenagentur AFP. Eine afghanische Frau, die auch über einen US-Pass verfüge, sei am Freitag von einem Flug nach Dubai ausgeschlossen worden, hieß es aus einer anderen Quelle.

Seit ihrer Rückkehr an die Macht im vergangenen Sommer haben die radikalislamischen Taliban die Rechte der Frauen in Afghanistan drastisch eingeschränkt. Im Dezember erließen sie eine Richtlinie, wonach Frauen längere Autoreisen nur unternehmen dürfen, wenn sie von einem nahen männlichen Verwandten begleitet werden. (afp/mf)



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