Bayern will Lehrstühle an von George Soros gegründeter Hochschule finanzieren

Die vom ungarischstämmigen Milliardär Soros gegründete Zentraleuropäischen Universität in Budapest (CEU) wird von Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orban angefeindet. Sie will deswegen den Großteil ihres Lehrbetriebs nach Wien verlegen.
Epoch Times12. März 2019

Bayern will der in Ungarn von der Schließung bedrohten Zentraleuropäischen Universität (CEU) zur Seite springen. Der konservative Europa-Spitzenkandidat Manfred Weber (CSU) kündigte in der „Augsburger Allgemeinen“ (Dienstagsausgabe) an, der Freistaat wolle in Budapest mehrere Lehrstühle an der vom US-Milliardär George Soros gegründeten Hochschule finanzieren. Ein entsprechendes Angebot wolle er in Absprache mit der bayerischen Staatsregierung am Dienstag dem Präsidenten der Central European University unterbreiten.

Die vom ungarischstämmigen Milliardär Soros gegründete Hochschule wird von Ungarns Ministerpräsidenten Viktor Orban angefeindet. Sie will deswegen den Großteil ihres Lehrbetriebs nach Wien verlegen.

Lehrstühle im Bereich Governance

„Ich möchte helfen, für die CEU Wege zu finden, damit sie ihre Arbeit fortsetzen kann“, sagte Weber der „Augsburger Allgemeinen“. Seinen Angaben zufolge sollen Lehrstühle im Bereich Governance finanziert werden, an der Schnittstelle zwischen Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Technik.

Die Finanzierung von zwei Lehrstühlen könnte über den Freistaat laufen, als drittes wäre ein Stiftungslehrstuhl denkbar. Die Koordination soll bei der Technischen Universität (TU) München liegen.

Weber unternimmt am Dienstag im Streit der Europäischen Volkspartei (EVP) mit Orban einen persönlichen Schlichtungsversuch in Budapest. In seinem Gespräch mit Orban am Nachmittag soll es um die Frage gehen, ob dessen Fidesz-Partei weiter in EVP bleiben kann.

Fidesz ist innerhalb der EVP seit Längerem umstritten. Zuletzt erzürnte eine polemische Plakatkampagne der Regierung gegen EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker und gegen Soros viele EVP-Mitglieder.

Weber hatte Orban vergangene Woche drei Bedingungen gestellt, um einen Ausschluss der Fidesz-Partei aus der EVP abzuwenden. Orban solle „die Anti-Brüssel-Kampagne seiner Regierung sofort und endgültig stoppen“, sich bei den anderen EVP-Mitgliedsparteien entschuldigen und einen Verbleib der Central European University in Budapest sichern. (afp)



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