Bauernproteste: 19 Demonstranten festgenommen

Die neuesten Entwicklungen rund um die Bauernproteste in den Niederlanden im Ticker.
Landwirte demonstrieren mit Traktoren vor dem Repräsentantenhaus in Den Haag, wo Abgeordnete über geplante Umweltauflagen des Kabinetts debattieren.
Landwirte demonstrieren mit Traktoren vor dem Repräsentantenhaus in Den Haag.Foto: Jeffrey Greenweg/ANP/dpa
Epoch Times7. Juli 2022

9:56 Uhr: 19 Demonstranten festgenommen

Am Mittwochabend nahm die Polizei 19 Demonstranten fest, die in Bleiswijk (Südholland) mehrere Supermarkt-Verteilzentren blockierten. Sie wurden auf Anordnung des Bürgermeisters verhaftet, nachdem sie den Aufforderungen der Polizei, den Ort zu verlassen, nicht nachgekommen waren.

Unter den Festgenommenen befinden sich mehrere Minderjährige im Alter von etwa sechzehn und siebzehn Jahren. Nach Angaben von Omroep West waren es neun Minderjährige, jedoch konnte ein Polizeisprecher keine genaue Zahl nennen. Alle Verdächtigen befanden sich am Donnerstagmorgen noch in Gewahrsam, werden aber wahrscheinlich “im Laufe des Tages entlassen”, so der Sprecher.

Die Traktoren, die die Baustelle blockierten, wurden an einen anderen Ort gebracht und “können zu einem späteren Zeitpunkt abgeholt werden”, so die Polizei. Die Landwirte blockierten den dritten Abend in Folge die Verteilungszentren in der Facetlaan und der Laan van Mathenesse. Dabei handelt es sich um Vertriebszentren der Supermärkte Albert Heijn und Hoogvliet, um nur einige zu nennen. Die Blockaden sind Teil der Proteste der Landwirte gegen die Stickstoffpolitik, die seit einiger Zeit andauern.

*** 6. Juli ***

20:22 Uhr: Niederlande: Schüsse der Polizei bei Bauernprotesten – Untersuchung eingeleitet

Am Dienstagabend, 5. Juli, wurden im Zusammenhang mit den Bauernprotesten von der Polizei nicht nur Warnschüsse abgegeben, sondern es wurde auch gezielt gefeuert. Nach Polizeiangaben auf Twitter sei es gegen 22.40 Uhr an der Auffahrt zur Autobahn A32 bei Heerenveen zu einer „bedrohlichen Situation“ gekommen, als Protestteilnehmer versucht haben sollen, in Polizisten und Polizeiautos zu fahren.

In einem Video ist zu sehen, wie ein Traktor versucht, davonzufahren. Als zwei Polizeibeamte dies bemerken, feuert einer der Polizisten mit seiner Dienstwaffe dem Traktor zwei Schüsse hinterher. Dass der Traktor auf die Polizisten zugefahren wäre und sie in Gefahr gebracht hätte, war auf diesem Video nicht zu erkennen.

19:10 Uhr: Bauernaufstand: Mit Treckern, Stroh und leeren Supermärkten

Viele Landwirte in Deutschland sind mit ihrer Geduld am Ende. Gegenüber der aktuellen Landwirtschaftspolitik sind sie skeptisch, aufmerksam beobachten sie ihre holländischen Kollegen. „Warum bemühen sich Özdemir und Lemke nicht einmal darum, die ökologischen Zusammenhänge zu verstehen, in denen Landwirtschaft stattfindet, und sprechen mit uns Praktikern über konstruktive Lösungen? Ist das wirklich zu viel verlangt?“, fragt sich Landwirt Fokko Schumann.

Schumann, der niedersächsischer Landessprecher der Freien Bauern ist, erklärt, man müsse nicht jede Form der Proteste dort begrüßen. Doch er warnt: „Wenn man den bäuerlichen Berufsstand immer wieder belügt und betrügt, brechen sich Wut und Verzweiflung irgendwann Bahn wie derzeit in Holland.“

Auch von den deutschen Bauern wird gefordert, einen Teil ihres Tierbestandes aufzugeben. Der Öffentlichkeit wird erklärt, die Landwirte sollen mancherorts weniger düngen. Weniger Futter bedeutet weniger Tiere. Für einige geht es um die blanke Existenz.

Thierry Baudet, Mitglied des niederländischen Repräsentantenhauses, führte den aktuellen Konflikt in einem Interview mit The Epoch Times am 5. Juli auf das EU-Programm „Natura 2000“ zurück. Natura 2000 ist ein EU-Netzwerk von Schutzgebieten, das seit 1992 durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie eingerichtet wird. Über die Hälfte der nationalen Schutzgebiete der Niederlande sind durch Natura 2000 abgedeckt. Zweck ist der länderübergreifende Schutz gefährdeter wildlebender heimischer Pflanzen- und Tierarten und ihrer natürlichen Lebensräume.

18:38 Uhr: EU-Klimaauflagen: Andauernde Bauernproteste – Leere Supermarktregale

In den Niederlanden halten die Bauernproteste gegen die von der Regierung vorgeschlagene Politik zur Reduzierung der angeblichen Stickstoffverschmutzung an. Die Regierungspläne sehen die Massenschlachtung von Nutztieren vor. Damit könnten nahezu ein Drittel der landwirtschaftlichen Betriebe des Landes stillgelegt werden – und das zu einer Zeit, in der eine weltweite Hungersnot droht.

Niederländische Landwirte, Lastwagenfahrer und andere haben dezentral über die sozialen Medien Blockaden von Lebensmittelverteilungszentren in dem nordwesteuropäischen Küstenland organisiert. Infolgedessen blieben viele Supermarktregale leer.

Im Rahmen einer Debatte über das Thema im Jahr 2019 hatte die damalige Landwirtschaftsministerin Carola Schouten darauf gedrängt, dass „die Vorschriften in den Niederlanden strenger sein müssen“, wie die Niederländische Rundfunkstiftung berichtet.

„Was unsere Politiker tun, ist, dieses falsche Narrativ zu schaffen, dass Stickoxide sehr giftig sind und die Umwelt belasten“, sagte Baudet zu The Epoch Times. „Mit diesem Narrativ können sie diesen Prozess vorantreiben – die Enteignung unserer Landwirte.“

*** 4. Juli ***

16:30 Uhr: Niederlande: Bauernproteste weiten sich aus

Die niederländischen Farmer haben ihre Bauernproteste gegen geplante Umweltauflagen nun auch auf Supermärkte und Häfen ausgedehnt.

Mit Treckern und Heuballen blockierten hunderte Landwirte am Montag die Zufahrten zu Großlagern der Supermärkte. Mehr als 20 Distributionszentren der großen Supermarktketten waren betroffen. Der Zentrale Verband des Lebensmittelhandels nannte die Blockaden „total unakzeptabel“ und sprach bereits von ersten Versorgungsengpässen.

Auch Urlauber spürten die Folgen des Protests. Denn erstmals hatten auch Fischer aus Solidarität mit den Bauern mit ihren Booten die Häfen blockiert. Mehrere Stunden lang konnten die Fähren nicht zu den Inseln fahren, und so mussten auch Urlauber mit langen Wartezeiten rechnen, warnten die Reedereien. Europas größter Hafen, der Hafen von Rotterdam, war nicht von den Aktionen betroffen.

14:55 Uhr: NL-Bauernproteste: Geplantes Höfesterben durch kommunistische Agenda?

Seit einigen Tagen schon protestieren niederländische Bauern gegen die von der Regierung geplanten Umweltauflagen zur drastischen Reduzierung von Stickstoff in der Landwirtschaft. Auch für Montag, 4. Juli, werden wieder Proteste erwartet, berichtet der niederländische „Telegraaf“. Allerdings rate einer der Organisatoren der jüngsten Massenproteste in Stroe, der Milchbauer Jeroen van Maanen aus der Provinz Flevoland, sogar davon ab, auf die Straße zu gehen. Er sagte laut den NL-Zeitung, dass er nicht wisse, was genau passieren werde. 

Die Epoch Times USA berichtet von einem Telegram-Aufruf einer Truckergruppe zu Protesten am Montag, 4. Juli. Möglicherweise wird es eine Solidarisierung von Truckern mit den Bauern in den Niederlanden geben. Erwartet werden zudem Aktionen an den niederländischen Flughäfen Schiphol und Eindhoven.

Die niederländische politische Kommentatorin und Rechtsphilosophin Eva Vlaardingerbroek hat da einen anderen Zugang. Sie erklärte auf Twitter: „Zu sehen, wie sich die Bauern in den Niederlanden so mutig gegen die kommunistische Agenda der globalen Eliten erheben, macht mich unglaublich stolz, Niederländer zu sein.“

Vlaardingerbroek gab kürzlich bei „Fox News“ in der Sendung „Tucker Carlson today“ ein Interview. Die ehemalige Forum-for-Democracy-Politikerin twitterte dazu: „Die Freiheit im Westen ist oft nichts als eine Illusion. Wenn du vom globalistischen, liberalen Narrativ abweichst, werden sie dich holen kommen. Aber die meisten Menschen sehen nicht, was passiert, weil die Tyrannei heutzutage mit schönen Worten und edlen Vorwänden vertuscht wird – was sie noch gefährlicher macht.“

(agenturen/red)



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