Baltimore: Fahrrinne freimachen, Trümmer auf „Dali“ gesprengt

Ende März sterben sechs Menschen, als ein Containerschiff eine Autobahnbrücke an der US-Ostküste rammt. Seither laufen die Aufräumarbeiten im Hafen von Baltimore. Ein großes Trümmerteil konnte jetzt beseitigt werden.
Dieser Brückenteil wurde nun mit Sprengladungen in die Luft gejagt, um das darunter liegende Schiff freizulegen.
Ein Brückenteil wurde am 13. Mai mit Sprengladungen in die Luft gejagt, um das darunter liegende Schiff freizulegen (Baltimore/USA).Foto: Mark Schiefelbein/AP/dpa
Epoch Times14. Mai 2024

Knapp sieben Wochen nach dem Einsturz einer großen Autobahnbrücke in der US-Stadt Baltimore haben Experten Trümmerteile kontrolliert gesprengt. Der Abriss war zunächst für den 11. Mai angesetzt, wurde jedoch wegen des Wetters verschoben.

Behörden gehen davon aus, dass das Containerschiff „Dali“ innerhalb von 48 Stunden nach der Sprengung bewegt werden kann. Damit könnte die Fahrrinne wieder für einen Großteil des Schiffsverkehrs freigegeben werden.

Schlamm, Stahlträger und Schiff blockieren Hafen von Baltimore

Der Hafen erwartet, dass in dieser Woche wieder rund 20 Schiffe einlaufen, darunter Containerschiffe und Frachtschiffe. Zuvor muss noch ein „Berg“ Schlamm beseitigt werden, den das Schiff bei der Havarie vor sich hergeschoben hat. Bis Ende Mai, so der Plan, sollte die Fahrrinne wieder voll zugänglich sein.

13. Mai 2024 in Baltimore: Eine kontrollierte Sprengung soll an der havarierten Francis Scott Key Bridge das Containerschiff wieder frei bekommen. Die Brücke, eine wichtige Transitstrecke in den geschäftigen Hafen von Baltimore, stürzte am 26. März ein, als das Containerschiff gegen einen Stützpfeiler prallte. Foto: Roberto Schmidt/AFP via Getty Images

Ende März hatte die „Dali“ einen Stützpfeiler der Francis Scott Key Bridge gerammt und die mehr als 2,5 Kilometer lange, vierspurige Autobahnbrücke so zum Einsturz gebracht. Die Aufräumarbeiten laufen schon länger.

Ein Teil der gewaltigen Brückenkonstruktion war bei dem Unglück auf das Schiff gekracht und hatte dessen Abtransport unmöglich gemacht. Dieser Brückenteil wurde nun mit Sprengladungen in die Luft gejagt, um das darunter liegende Schiff freizulegen.

Unfallursache noch nicht geklärt

Die havarierte „Dali“ liegt weiterhin an der Unfallstelle, soll jedoch aus dem Weg geschafft werden, damit sich der Schiffsverkehr wieder normalisieren kann.

Noch läuft auch die Untersuchung zur Unfallursache. Die 21-köpfige aus Indien und Sri Lanka stammende Crew der „Dali“ befindet sich deshalb immer noch an Bord des Schiffes. Untersucht wird, ob die Besatzung oder die Unternehmen, die hinter dem Frachtschiff stehen, dafür verantwortlich sich, dass das Schiff an Kraft verlor und vom Kurs abkam.

Kurz vor der Sprengung an der Francis Scott Key Bridge am 8. Mai 2024 in Baltimore, Maryland. Foto: Chip Somodevilla/Getty Images

Durch das Unglück waren sechs Männer ums Leben gekommen. Bei den Opfern handelte es sich um Bauarbeiter lateinamerikanischer Herkunft, die zum Unfallzeitpunkt Reparaturen auf der Brücke durchführten. Im Laufe der vergangenen Wochen hatten Bergungsteams die Leichen der Vermissten nach und nach gefunden.

Die Schiffsbesatzung hatte an jenem Tag vor dem Zusammenprall mit dem Brückenpfeiler noch einen Notruf abgesetzt, was vermutlich Leben rettete – denn Beamte an Land stoppten daraufhin den Verkehr und verhinderten so, dass weitere Autos auf die Brücke gelangten.

Der Hafen von Baltimore ist der verkehrsreichste Hafen der USA für die Einfuhr von Autos und schweren Maschinen. Er ist zudem ein Drehkreuz für den Export von Kohle und Papierprodukten. (dpa/red)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion