Balfour-Erklärung hat „zu Enteignung und Verfolgung“ geführt: Palästinenser protestieren am 100. Jahrestag
Hunderte Palästinenser haben am Donnerstag im Westjordanland gegen die vor hundert Jahren verabschiedete Balfour-Erklärung protestiert. Mit Fahnen und Spruchbändern zogen sie durch die Straßen Ramallahs, wie AFP-Reporter berichteten.
„Als Ergebnis muss das palästinensische Volk heute noch Vertreibung, Zerstörung und Schmerz erleiden“, sagte einer der Demonstranten. Mit der Erklärung vom 2. November 1917 hatte Großbritannien die Gründung einer „nationalen Heimstätte des jüdischen Volkes“ in Palästina gebilligt.
Palästinserpräsident Mahmud Abbas schrieb in einem Gastbeitrag für die britische Zeitung „The Guardian“, die Balfour-Erklärung habe „zur Enteignung und anhaltenden Verfolgung“ des palästinensischen Volkes geführt. Eine Zwei-Staaten-Lösung, die den Nahostkonflikt zwischen Israel und Palästina beenden könnte, bezeichnete er angesichts der aktuellen Entwicklung als „zunehmend unmöglich“.
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hielt sich am Donnerstag in London auf, um gemeinsam mit der britischen Premierministerin Theresa May an die Erklärung zu erinnern. „Die Palästinenser bezeichnen die Balfour-Erklärung als Tragödie“, sagte Netanjahu am Mittwoch vor seiner Abreise. „Es war keine Tragödie. Tragisch ist ihre Verweigerung, dies nach 100 Jahren zu akzeptieren. Erst wenn sie ihre Meinung ändern, können sie endlich nach vorne sehen, um Frieden zwischen unseren beiden Völkern zu erzielen.“
Am 2. November 1917 hatte der damalige britische Außenminister Arthur Balfour dem britischen Zionisten Lionel Rothschild in einem Brief zugesichert, dass Großbritannien sich mit der Gründung einer „nationalen Heimstätte des jüdischen Volkes“ in Palästina einverstanden erkläre. Israelis sehen die Erklärung als wichtigen Schritt zur Gründung ihres Staates im Jahr 1948, in deren Folge 750.000 Palästinenser fliehen mussten oder aus ihren Häusern vertrieben wurden. (afp)
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