Baku: Fast 2800 aserbaidschanische Soldaten im Konflikt um Berg-Karabach getötet
Erstmals hat Aserbaidschan die genaue Zahl der auf seiner Seite bei den Kämpfen um die Region Berg-Karabach getöteten Soldaten bekannt gegeben. Insgesamt seien 2783 aserbaidschanische Soldaten in dem „patriotischen Krieg“ getötet worden, teilte das Verteidigungsministerium am Donnerstag in Baku mit. Hundert weitere Soldaten würden vermisst, bei 103 Soldaten müsse die Identität anhand von DNA-Tests festgestellt werden.
Aserbaidschanische Streitkräfte hätten Mut und Heldentum bewiesen, den armenischen Streitkräften seien „vernichtende Schläge zugefügt“ worden, erklärte das Verteidigungsministerium weiter.
Nach sechswöchigen schweren Kämpfen um die Südkaukasus-Region hatten die verfeindeten Nachbarstaaten Armenien und Aserbaidschan am 9. November unter der Vermittlung Russlands einen Waffenstillstand geschlossen. Nach Angaben der Regierung in Eriwan wurden in dem Konflikt 2317 armenische Soldaten getötet. Rund 90.000 Menschen, also rund 60 Prozent der Einwohner von Berg-Karabach, flohen während der Kämpfe.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will am 9. und 10. Dezember Aserbaidschan besuchen, wie das Präsidentenbüro am Donnerstag mitteilte. Türkische Medien berichteten, Erdogan werde am 10. Dezember an einer Militärparade in der Hauptstadt Baku teilnehmen. Die Türkei steht im Konflikt um Berg-Karabach eng an der Seite Aserbaidschans.
Das Waffenstillstandsabkommen zwischen Baku und Eriwan sieht vor, dass beide Kriegsparteien jene Gebiete behalten dürfen, in denen sie derzeit die Kontrolle haben – für Armenien bedeutet das große Gebietsverluste. Seit der Vereinbarung gibt es in dem Land Proteste gegen die Regierung. Für die Kontrolle des Waffenstillstands sind laut dem Abkommen russische Truppen zuständig. Allerdings will auch Ankara an der Kontrolle beteiligt werden.
Berg-Karabach hatte während des Zerfalls der Sowjetunion einseitig seine Unabhängigkeit erklärt. Darauf folgte in den 90er Jahren ein Krieg mit 30.000 Todesopfern. Die selbsternannte Republik wird bis heute international nicht anerkannt und gilt völkerrechtlich als Teil Aserbaidschans. Sie wird aber mehrheitlich von Armeniern bewohnt. (afp)
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