Baduy-Indigene bewahren Traditionen: Internet-Verzicht zum Schutz der Moral
Eine Indigenen-Gruppe in Indonesien hat die Behörden gebeten, das Internet in ihrem Gebiet abzuschalten, um die virtuelle Welt aus ihrem Leben fernzuhalten. Vertreter der Untergruppe der Baduy teilten am Freitag mit, sich in einem Antrag die Umleitung von Signalen der Funkmasten in ihrer Nähe gewünscht zu haben, „um den negativen Einfluss von Smartphones auf unser Volk zu minimieren“.
Die Baduy, eine Gemeinschaft von 26.000 Menschen in der Provinz Banten auf der Insel Java, teilen sich in eine sogenannte äußere Gruppe, die Technologie teilweise annimmt, und in eine „heilige“ innere Gruppe, die Modernität meidet. Die Inneren Baduy argumentieren, Mobilfunkmasten in der Nähe könnten junge Leute in Versuchung bringen, das Internet zu benutzen und damit ihre Moral gefährden.
Traditionen und Weisheit bewahren
Beamte im Bezirk Lebak erklärten sich bereit, das Thema mit dem indonesischen Informationsministerium zu besprechen. „Grundsätzlich möchten wir den Wünschen der Baduy immer entgegenkommen und müssen ihre Traditionen und ihre Weisheit bewahren“, sagte ein Beamter der Region der Nachrichtenagentur AFP. Allerdings bräuchten die Äußeren Baduy das Internet für ihre Online-Geschäfte. Sorgen machten sich die Behörden dennoch um Touristen, die den Baduy möglicherweise unangemessene Inhalte zeigen könnten.
Die zurückgezogen lebenden Inneren Baduy haben sich für ein Leben in einem 4.000 Hektar großen Waldgebiet entschieden und lehnen neben Technologie auch Geld und formale Schulbildung ab. Die Regierung erklärte das Gebiet 1990 zum Schutzgebiet. Über das gesamte Archipel Indonesiens verteilt leben mehr als 1.300 ethnische Gruppen.
Internetfreiheit ist in im mehrheitlich muslimischen Indonesien ein umstrittenes Thema. Die Regierung verlangt von Internetanbietern, Inhalte wie Pornografie und Glücksspiel herauszufiltern, illegale Websites dazu sind aber dennoch weit verbreitet. (afp/dl)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion