Autoexplosion an US-kanadischer Grenze: Kein Terror-Hintergrund
Nach der tödlichen Explosion eines Fahrzeugs an der Grenze zwischen den USA und Kanada schließen die Behörden einen terroristischen Hintergrund aus.
Die US-Bundespolizei FBI erklärte am Donnerstag, bei den Ermittlungen an der Grenzbrücke nahe der weltberühmten Niagara-Fälle seien kein Sprengstoff und keine Hinweise auf einen Anschlag gefunden worden. Die Explosion, bei der zwei Menschen ums Leben gekommen waren, hatte in beiden Ländern Großeinsätze der Polizei ausgelöst.
Großaufgebot von Polizei am Grenzübergang
Nach Angaben von Augenzeugen war der Wagen am Mittwoch auf der US-Seite der Grenze auf den Grenzübergang an der Rainbow Bridge zugerast, in eine Absperrung gekracht und explodiert. Das Auto ging in Flammen auf und brannte vollständig aus, wie die Gouverneurin des Bundesstaats New York, Kathy Hochul, erklärte.
Beide Insassen des Fahrzeugs kamen ums Leben. Das Fahrzeug stammte wohl aus dem Westen des Bundesstaats, zur Identität der Opfer machten die US-Behörden zunächst keine Angaben.
Die FBI hatten nach dem Vorfall etwa 640 Kilometer nordwestlich von New York City Ermittlungen eingeleitet und von einer „sehr ungewissen“ Lage gesprochen. Auf beiden Seite der Grenze rückte die Polizei mit einem Großaufgebot an.
Der kanadische Premierminister Justin Trudeau sagte, es handle sich um eine „sehr ernste Situation“. Auch US-Präsident Joe Biden wurde nach Angaben des Weißen Hauses über den Vorfall am Tag vor dem Feiertag Thanksgiving unterrichtet, zu dem jedes Jahr Millionen von US-Bürgern verreisen.
Die Rainbow Bridge und drei weitere Grenzübergänge zwischen Kanada und den USA wurden nach Angaben der US-Grenzschutzbehörde zwischenzeitlich geschlossen. Auch der Park rund um die Wasserfälle Niagara Falls – eine beliebte Touristenattraktion – musste vorübergehend schließen. Flughäfen in der Region verschärften ihre Sicherheitsvorkehrungen.
Fahrer mit über 160 Stundenkilometern
Wie US-Medien wie die Nachrichtensender CNN und Fox News unter Berufung auf Polizeikreise berichteten, hatte das Fahrzeug nach einer ersten Kontrolle eingehender untersucht werden sollen. Das Auto soll dann beschleunigt haben, in eine Absperrung gekracht und explodiert sein. Fernsehbilder zeigten Flammen und dichten schwarzen Rauch.
Der für Thanksgiving in die USA gereiste Kanadier Mike Guenther sagte dem US-Sender CBS, das Auto sei mit „mehr als 100 Meilen pro Stunde“ (mehr als 160 Stundenkilometern) in Richtung Grenze gerast. „Es war so schnell, dass wir es kaum sehen konnten.“
Das Auto habe ein anderes Fahrzeug überholt, sei gegen eine Absperrung geprallt und durch die Luft geflogen. Dann habe er nur noch einen „Feuerball“ und „überall Rauch“ gesehen, sagte Guenther.
Ein anderer Augenzeuge sagte der Zeitung „Niagara Gazette“, er und ein Freund hätten auf der US-Seite der Grenze ein Auto von einem Parkplatz aus in Richtung der Brücke fahren gesehen. „Wir haben etwas knallen gehört“, berichtete der Augenzeuge, Ivan Vitali aus der Ukraine. „Wir haben Feuer und viel schwarzen Rauch gesehen.“
Das regionale FBI-Büro in der Stadt Buffalo übergab die Ermittlungen inzwischen an die lokale Polizei, welche den Vorfall nun als Verkehrsunfall einstuft. (afp)
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